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Rede anlässlich der Zeremonie zum 15. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung in den National Archives

R. Nicholas Burns, Staatsekretär für politische Angelegenheiten im US-Außenministerium
Washington, DC, 3. Oktober 2005

English

Guten Morgen. Ich möchte zunächst Professor Allen Weinstein und den Mitarbeitern der National Archives für diese Veranstaltung zu Ehren eines historischen und bedeutenden Anlasses – dem 15. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung – danken. Im Namen von Präsident Bush und Außenministerin Rice überbringe ich meine herzlichsten Glückwünsche an Botschafter Ischinger und das deutsche Volk. Außerdem möchte ich Ministerpräsident Beck aus Rheinland-Pfalz begrüßen.

Keiner von uns wird je die große Bedeutung und das Versprechen dieses Tages, des 3. Oktober 1990, vergessen. Außenministerin Rice hat ein Buch darüber geschrieben.

Wir wollen gemeinsam mit allen Deutschen die beeindruckenden Erfolge der letzten 15 Jahre sowie unsere engen Beziehungen und die gute Zusammenarbeit auf internationaler Ebene würdigen. Aber wir sollten uns auch daran erinnern, dass der Kampf für ein geeintes, freies Deutschland sehr viel weiter zurückreicht.

In vielerlei Hinsicht ist die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Es begann mit Ungewissheit unter den europäischen Mächten, der Tragödie zweier Weltkriege, einschließlich der Grauen des Holocaust, der Unterdrückung durch den Kommunismus während des Kalten Kriegs und schließlich - mit Hilfe der Vereinigten Staaten und anderer NATO-Bündnispartner über sechs Jahrzehnte - dem Schutz der Demokratie, die zu beispielloser Freiheit und Wohlstand in einem vereinten Deutschland führte.

Ich erinnere an die 1905 gärende Marokko-Krise zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Vor 100 Jahren kämpften sie um die Kontrolle Europas und seiner Kolonien – heute führen diese drei Länder die Bestrebungen der Welt an, die Krise um das Atomprogramm des Iran friedlich beizulegen.

Stellen Sie dies dem Wirken der Bundesrepublik seit 1945 gegenüber, der Überwindung der Lasten der Vergangenheit und der kommunistischen Bedrohung, der Standfestigkeit gegenüber dem Warschauer Pakt und der Verfechtung eines geeinten, freien und friedlichen Europas.

Die Vereinigten Staaten waren dabei: Junge amerikanische GIs dienten von 1945 bis heute in Deutschland, während der Berliner Luftbrücke und mit der Verpflichtung, als NATO-Bündnispartner jeden Angriff auf Deutschland als Angriff auf die Vereinigten Staaten zu werten.

Einst geteilt durch physische und psychologische Grenzen ist die Bundesrepublik Deutschland als Symbol des Triumphs der Freiheit über die Tyrannei hervorgetreten. Die Errungenschaften von 15 Jahren Einheit sind einschneidend und inspirierend.

Und wieder sehen wir die Vereinigten Staaten und Deutschland Seite an Seite.

Wir stehen in Deutschland zusammen, wo die Vereinigten Staaten noch immer Truppen stationiert haben – nicht mehr, um den freien Teil eines geteilten Deutschlands innerhalb eines geteilten Europas zu schützen, sondern um gemeinsam mit Deutschland ein geeintes Deutschland und Europa vor den Bedrohungen des Terrorismus und der Massenvernichtungswaffen zu schützen.

Die Deutschen Soldaten stehen uns bei den NATO-Einsätzen in Afghanistan, auf dem Balkan und andernorts zur Seite, um die Freiheit innerhalb und außerhalb Europas zu schützen.

Wir haben herausragende Handelsbeziehungen, zu denen Deutschland einen Großteil der eine Milliarde Dollar an Waren und Dienstleistungen beiträgt, die sich täglich über den Atlantik bewegen.

Unsere Bürger werden auch in Zukunft zusammenstehen, was 900 deutsche Studenten in den Vereinigten Staaten und mehr als 4.500 amerikanische Studenten in Deutschland klar beweisen.

In den letzten Jahren gab es einige schwierige Zeiten für Deutschland und die Vereinigten Staaten.

Angesichts unserer Geschichte müssen wir sicherstellen, dass unsere Beziehungen ebenso stark bleiben wie sie es in der Vergangenheit waren, und dass unsere beiden Regierungen enger und aktiver als Partner zusammenarbeiten.

Wir müssen dies in der NATO tun, der unverzichtbaren Grundlage unserer transatlantischen Sicherheit, in der wir und unsere 24 Bündnispartner sich täglich treffen, um unsere Werte und unsere Sicherheit zu fördern.

Wir müssen dies in anderen Partnerschaften tun, wie beispielsweise den energischen Anstrengungen der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands zur Beendigung der iranischen Ambitionen, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen.

Außerdem müssen wir sowohl bilateral als auch auf US-EU-Ebene zusammenarbeiten, um Irak, Afghanistan und andere Staaten als Mentoren bei ihren Bemühungen um demokratische Entwicklung und Integration zu unterstützen.

Während die Deutschen wieder einmal eine neue Regierung bilden, durch die Art von freien und fairen Wahlen, wie sie andere Völker sehen sollten, freuen sich die Vereinigten Staaten auf eine gestärkte und noch engere Partnerschaft. Die Geschichte der vergangenen 15 Jahre und der Jahrzehnte der amerikanischen Hilfe davor führen uns den Wert einer solchen Partnerschaft vor Augen.

Noch einmal meine Glückwünsche an das deutsche Volk zu 15 beeindruckenden Jahren deutscher Einheit.

 
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Aktualisiert: Dezember 2005