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Bush heißt sieben neue Mitglieder im Bündnis willkommen

Rede des Präsidenten

Originaltext: Bush Welcomes Seven New Member to the NATO Alliance

Nachfolgend veröffentlichen wir die Rede von US-Präsident George W. Bush anlässlich der Zeremonie zur Erweiterung der NATO im Weißen Haus vom 29. März 2004.

Vielen Dank Ihnen allen. Guten Tag und willkommen im Weißen Haus.

Vor 55 Jahren versammelten sich die Vertreter von 12 Nationen hier in Washington zur Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags, der das erfolgreichste Militärbündnis der Geschichte begründete. Heute heißen wir stolz Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien willkommen. Wir begrüßen sie in den Reihen der Organisation des Nordatlantikvertrags.

Als die NATO gegründet wurde, waren die Bürger dieser sieben Nationen Gefangene eines Reiches. Sie litten unter schmerzlicher Tyrannei, sie kämpften um Unabhängigkeit, sie erlangten ihre Freiheit durch Mut und Durchhaltevermögen. Heute stehen sie hier mit uns als gleichwertige Partner in diesem großartigen Bündnis.

Es ist mir eine Ehre, die Ministerpräsidenten der neuen NATO-Mitgliedsländer im Oval Office willkommen zu heißen. Ich möchte mich bei ihnen für ihre Freundschaft und ihre Führungsstärke bedanken. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen, um die Welt zu einem friedlicheren und freieren Ort zu machen. Willkommen in Amerika.

Ich möchte auch den heute hier anwesenden Außen- und Verteidigungsministern der neuen NATO-Mitgliedstaaten meinen Dank aussprechen. Ich danke den Ministerpräsidenten Albaniens, Kroatiens und Mazedoniens, die heute bei uns sind. Jaap de Hoop Scheffer, der Generalsekretär der NATO, ist heute hier. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Herr Generalsekretär. Ich danke den Botschaftern aller alten und neuen Mitgliedstaaten der NATO.

Mein Dank gilt dem Vizepräsidenten, Außenminister Powell, Verteidigungsminister Rumsfeld, General Dick Myers, General Jones, den Mitgliedern meiner Regierung. Ich möchte den heute hier anwesenden Kongressabgeordneten danken, dem Mehrheitsführer im Senat, Bill Frist, und den Mitgliedern des Senats, die einstimmig für die Aufnahme der neuen Mitglieder gestimmt haben, die wir heute hier willkommen heißen. Ich danke den heute hier anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Ich möchte mich bei all jenen heute hier Anwesenden bedanken, deren Vision vor Jahren dazu beigetragen hat, dass dieser Augenblick heute möglich wurde. Ich möchte den anderen Gästen danken. Willkommen.

Der heutige Tag ist ein großer Erfolg für alle Nationen, die unserem Bündnis beitreten. Alle Mitgliedstaaten der NATO müssen frei und demokratisch sein und sich voll und ganz zur Verteidigung der Grundsätze der Freiheit verpflichten. Alle Mitgliedstaaten müssen bereit und in der Lage sein, zur gemeinsamen Verteidigung des Bündnisses beizutragen. Unsere sieben neuen Mitgliedstaaten haben freie Institutionen aufgebaut, und sie haben ihre militärischen Fähigkeiten innerhalb eines Jahrzehnts ausgebaut. Diese herausragenden Anstrengungen haben sie zu stärkeren Nationen gemacht – und die NATO wird durch ihren Beitritt gestärkt.

Seit Gründung der NATO ist die Zusicherung der gegenseitigen Verteidigung ein Garant für den Frieden. Präsident Truman erklärte: "Durch diesen Vertrag versuchen wir nicht nur der Freiheit von Angriffen und dem Einsatz von Gewalt in der nordatlantischen Gemeinschaft Geltung zu verschaffen, sondern wir streben aktiv die Förderung und die Sicherung von Frieden auf der Welt an."

Unter der Flagge der NATO überwanden die Länder Europas ihre Feindseligkeiten, die den Kontinent jahrhundertelang geteilt hatten. Zwei Generationen lang standen die NATO-Mitgliedstaaten während des Kalten Kriegs an den Grenzen der Freiheit Wache. Aufgrund der Wachsamkeit der NATO hoben freie Menschen den Eisernen Vorhang, rissen die Berliner Mauer nieder und ersetzten Diktatoren durch demokratische Regierungen.

Nach diesem Sieg stellten einige infrage, ob die NATO das Ende des Kalten Kriegs überleben könne – oder solle. Dann bewies das Bündnis seinen bleibenden Wert, indem es die ethnische Säuberung in Bosnien beendete und die Armeen eines Tyrannen aus dem Kosovo vertrieb. Einige fragten sich, ob sich die NATO den neuen Bedrohungen des 21. Jahrhunderts anpassen könne. Diese Zweifel wurden am 12. September 2001 ausgeräumt, als die NATO – zum ersten Mal in ihrer Geschichte – den Bündnisfall nach Artikel 5 des Vertrags erklärte, der festlegt, dass ein Angriff auf einen NATO-Bündnispartner als Angriff gegen alle angesehen wird.

Die Hauptaufgabe der NATO bleibt bestehen: Die Verteidigung ihrer Mitglieder gegen jeden Angriff. Heute sieht sich unser Bündnis einem neuen Feind gegenüber, der unschuldigen Menschen von New York bis Madrid den Tod brachte. Die Terroristen hassen alles, wofür dieses Bündnis steht. Sie hassen unsere Freiheit, sie fürchten unsere Einheit, sie versuchen einen Keil zwischen uns zu treiben. Es wird ihnen nicht gelingen. Sie werden uns nicht trennen. Wir werden uns niemals der Gewalt einiger weniger beugen. Wir werden uns der tödlichen Gefahr des Terrorismus stellen, und wir werden sie gemeinsam besiegen.

Die Länder, die wir heute begrüßen, waren Freunde, bevor sie Bündnispartner wurden, und sie waren Bündnispartner im Einsatz bevor sie Bündnispartner durch Vertrag wurden. Heute tragen alle sieben dieser Länder dazu bei, Afghanistan und dem Irak dauerhaften Frieden zu bringen. Bulgarien stellte zu Beginn der Operation Enduring Freedom Auftankmöglichkeiten zur Verfügung und stationierte mehr als 400 Soldaten im Irak. Militäringenieure aus Estland und Lettland sind bei der Räumung von Sprengstoff aus dem Irak behilflich. Streitkräfte aus Litauen und der Slowakei sind bei der Sicherung des Irak behilflich. Rumänische Truppen haben ihr Leben für den Kampf gegen Terroristen in Afghanistan aufs Spiel gesetzt. Soldaten aus Slowenien dienen in der internationalen Streitmacht, die die Stadt Kabul in Afghanistan schützt.

Streitkräfte aus Albanien, Kroatien und Mazedonien, die die Mitgliedschaft in der NATO anstreben, leisten auch in Afghanistan und im Irak ihren Beitrag – und bestehen so ihre Feuerprobe. Diese drei Nationen, die gemeinsam die Adriatische Charta unterzeichnet haben, bauen in ihren Ländern starke Demokratien auf, die zu den Bestrebungen der NATO im Ausland beitragen können. Die Vereinigten Staaten unterstützen diese Bemühungen. Die Tür zur NATO bleibt offen, bis ganz Europa in Freiheit und Frieden vereint ist.

Als Zeugen einiger der größten Verbrechen des vorigen Jahrhunderts bringen unsere neuen Mitglieder moralische Klarheit in die Zielsetzungen des Bündnisses. Sie verstehen unser Anliegen in Afghanistan und im Irak, weil sie die Tyrannei noch lebhaft in Erinnerung haben. Diese Länder wissen, dass noch viel größere Gefahren folgen können, wenn große Demokratien sich einer Gefahr nicht stellen. Sie wissen, dass ungehinderte Aggression Millionen ihrer Freiheit und ihres Lebens berauben kann. Als Mitgliedstaaten der NATO treten sie vor, um das Leben und die Freiheit anderer zu schützen.

Die NATO hisst nun sieben neue Flaggen und reicht von der Bucht von Biskaya bis zum Schwarzen Meer. Und Europa – einst Quelle globaler Konflikte – ist jetzt eine Kraft für Stabilität und Frieden.

Unser großartiges transatlantisches Bündnis hat sich in der Vergangenheit großen Gefahren gestellt und sie bewältigt, aber unsere Arbeit in der NATO ist noch nicht getan. In der Vergangenheit nahmen viele an, die NATO sei das Versprechen, dass die Vereinigten Staaten Europa zu Hilfe kommen würden. Heute wissen wir durch Worte und Taten, dass die NATO sehr viel mehr bedeutet – sie ist die feierliche Verpflichtung der Vereinigten Staaten und Europas, gemeinsam die Sache von Freiheit und Frieden voranzubringen.

Die NATO handelt, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. NATO-Truppen sichern Afghanistan, NATO-Schiffe patrouillieren im Mittelmeer, und die NATO unterstützt die von Polen angeführte Division im Irak. Die NATO erweitert ihren Freundeskreis, indem sie ein neues Kapitel der Beziehungen zu Russland schreibt. Die NATO-Mitglieder reichen den Nationen des Nahen Ostens die Hand, um die Fähigkeit der NATO zur Bekämpfung des Terrors und zur Gewährleistung unserer gemeinsamen Sicherheit zu stärken. Außerdem erörtern wir, wie wir die Impulse für die Freiheit in der gesamten Region des Nahen Ostens unterstützen und verstärken können.

Unsere Einheit und unser Bekenntnis zur Freiheit haben uns im Kalten Krieg den Sieg beschert, und sie zeigten uns den Weg zum Sieg im Krieg gegen den Terror. Gemeinsam können Europa und den Vereinigten Staaten friedliche Nationen gegen die Gefahren unserer Zeit führen. Europa und die Vereinigten Staaten können die Freiheit voranbringen und denjenigen Hoffnung und Unterstützung bieten, die sich aus dem Joch der Isolation, Angst und Unterdrückung befreien wollen. Dies ist die Aufgabe, die die Geschichte der NATO gestellt hat – diesem großartigen und selbstbewussten Bündnis aus 26 Nationen – und es nimmt diese Aufgabe stolz an.

Möge Gott Sie alle segnen.


 

 
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