Treffen
der ehemaligen Teilnehmer des |
Verehrte Gäste, es ist mir eine Rede und eine Freude, sie heute hier an diesem wunderschönen Ort zu treffen. Herr Beck, vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Die Evangelische Akademie Bad Boll ist ein Treffpunkt für Menschen, die mehr über die Themen erfahren möchten, die unsere Welt ausmachen. Das Ziel der Akademie besteht darin, Brücken zu bauen. Es gibt keinen geeigneteren Ort für dieses Treffen mit ehemaligen Teilnehmern des International Visitor Leadership Program. Seit nahezu sechzig Jahren hat unser internationales Besuchsprogramm angehende Führungskräfte in die Vereinigten Staaten gebracht, damit diese unser Land und seine Vielfalt kennen lernen, um besser zu verstehen, wer wir sind und für was wir stehen, sowie gegenseitiges Verständnis aufzubauen. Mehr als 150.000 Personen sind im Rahmen von Programmen der US-Regierung in die Vereinigten Staaten gereist. Staatsoberhäupter, Ministerpräsidenten, Kabinettsminister, Lehrer, Bibliothekare und Sozialarbeiter waren in dieser illustren Gruppe vertreten. Aber was wichtiger ist: Ihre Reisen haben im Lauf der Jahre zwischenmenschliche und institutionenübergreifende Verbindungen in den Bereichen Politik, Regierung, Bildung, Handel, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Journalismus, Umwelt und Frauenfragen geschaffen, um nur einige zu nennen. Ministerpräsident Oettinger hat selbst am internationalen Besuchsprogramm teilgenommen, daher kann er aus eigener Erfahrung sprechen, was den persönlichen Wert des Programms angeht. Als Ministerpräsident kann er die starken, sich vervielfachenden positiven Auswirkungen von Austauschprogrammen auf die deutsch-amerikanische Partnerschaft einschätzen. Die sozialen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Baden-Württemberg und den Vereinigten Staaten sind ein messbarer Indikator für den Erfolg unserer Partnerschaft. Erlauben sie mir zu bekräftigen, dass beide Seiten von den Vorzügen profitieren. Das International Visitor Leadership Program bereichert das Leben von Menschen auf beiden Seiten des Atlantik. Es gibt Amerikanern die Möglichkeit, von Besuchern aus einem anderen Land zu lernen und Ideen mit ihnen auszutauschen. Durch internationalen Austausch ermöglichte zwischenmenschliche Diplomatie ist für die nationalen Interessen unserer beiden Länder wichtig. Diplomatie ist nicht nur die Aufgabe von Regierungen, sondern auch von Einzelpersonen. Jeder einzelne von uns ist ein Botschafter, wenn er mit seinen Mitmenschen interagiert. Menschen, die an Austauschprogrammen teilnehmen, erweitern ihre globalen Perspektiven und engagieren sich stärker auf internationaler Ebene. Ich bin der Meinung, dass die Teilnehmer die Pflicht haben, alles, was sie gelernt haben, an ein möglichst großes Publikum weiterzugeben. Da ich aus dem Privatsektor komme, konnte ich im Laufe meiner Karriere beobachten, wie multinationale Unternehmen mit tausenden von Angestellten an Standorten überall auf der Welt als Austauschprogramme fungieren. Interkulturelle Kommunikation und Vielfalt sind sozusagen inhärent. Sie werden vorausgesetzt. Zweigstellen sind zu „Know-How-Zentren“ in bestimmten Fertigkeiten geworden und bilden Teams von anderen Niederlassungen aus. Die Teammitglieder kommen oft aus unterschiedlichen Fachbereichen innerhalb eines Unternehmens, von Tochtergesellschaften oder Geschäftspartnern. Wir müssen uns nur die Zahlen über die deutsch-amerikanischen Handels- und Geschäftsbeziehungen ansehen. Amerikanische Unternehmen in Deutschland beschäftigen mehr als 700.000 deutsche Arbeitnehmer, und deutsche Firmen in den Vereinigten Staaten beschäftigen dieselbe Anzahl Amerikaner. Das ist ein sehr starkes Netzwerk. Unternehmen arbeiten auch enger mit ihren Kunden zusammen als jemals zuvor. Innovatives Arbeiten bedeutet, nah an den Kunden dran zu sein, ihre Bedürfnisse zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, ihnen gerecht zu werden. Politisches Engagement ist auch eine Form des Networking. Vor einigen Jahren war ich Vorsitzender der National Association of Manufacturers. Eines meiner Hauptziele war es, Hersteller und ihre Angestellten zu unterstützen, eine aktivere Rolle bei der Ausarbeitung der Politik zu ermutigen, indem sie am politischen Prozess teilnehmen. Niemand versteht besser, welche politischen Entscheidungen gut für die Wirtschaft sind, als die Hersteller, ihre Angestellten und der Privatsektor. Insgesamt betrachtet bringt Networking also nur Vorteile. Es ist deshalb eine meiner Prioritäten, die strategische Wirkung von Austauschprogrammen zu erhöhen und Netzwerke aufzubauen und zu stärken, die den Nutzen dieser Programme mehren. Sue und ich haben auf unseren Reisen in Ihrem wunderschönen Land immer wieder Geschichten über die persönlichen Erfahrungen gehört, die unsere Länder verbinden. Aus diesem Grund war auch der Besuch des Präsidenten Mitte des Monats in Mecklenburg-Vorpommern so wichtig, einem Teil von Deutschland, der so lange vom transatlantischen Austausch und Dialog abgeschnitten war. Die Einladung von Bundeskanzlerin Merkel an sich war Beweis für die enormen Veränderungen, die in den vergangenen 15 Jahren stattfanden. Wir leben nicht mehr in der Welt wie sie vor etwa 65 Jahren existierte, als das IVL-Programm ins Leben gerufen wurde. Die globalen Herausforderungen sind in vielerlei Hinsicht sogar noch komplexer geworden. Die Gespräche zwischen Präsident Bush und Bundeskanzlerin Merkel in Stralsund sowie die Gespräche beim G8-Gipfel in St. Petersburg haben gezeigt, wie sehr sich die transatlantische und internationale politische Agenda verändert haben. Seit mehr als 50 Jahren ging es bei unserer Agenda mit Europa hauptsächlich um Europa. Heute geht es bei unserer Agenda mit Europa überwiegend um Herausforderungen, die außerhalb Europas liegen und darum, wie die Vereinigten Staaten und Europa zusammenarbeiten können, um sich gemeinsam diesen Herauforderungen zu stellen. Der Grundsatz der amerikanischen Außenpolitik bleibt jedoch gleich. Es ist eine Strategie, die auf Partnerschaft basiert – darauf, Dinge gemeinsam mit anderen Menschen zu tun.
Jeder einzelne von Ihnen kann etwas verändern und verändert auch wirklich etwas, indem er uns hilft, unseren Auftrag zu erfüllen: die Schaffung einer sichereren, demokratischeren und wohlhabenderen Welt zum Wohle der internationalen Gemeinschaft. Ich danke Ihnen allen für Ihren Beitrag und Ihr Engagement für dieses Unterfangen. Vielen Dank. Es gilt das gesprochene Wort. |
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U.S.
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/Public Affairs/ Information Resource Centers Updated: Juli 2006 |