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Pflichtbewusstsein & Verantwortung – Die deutsch-amerikanischen Beziehungen

Rede von Botschafter William R. Timken jr.
Berlin, September 29, 2005

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Ich möchte mich bei Ihnen allen für den herzlichen Empfang bedanken, der meiner Frau Sue, unserer Tochter Fran und mir in den vergangenen sechs Wochen bereitet wurde. Wir freuen uns darauf, diejenigen unter Ihnen zu treffen, die wir noch nicht persönlich kennen lernen konnten. Ich danke der Academy und dem Institut, dass sie diese Veranstaltung mit uns abhalten – meine erste Gelegenheit, als Botschafter eine öffentliche Rede zu halten.

Im Namen aller Amerikaner möchte ich den Deutschen und der deutschen Regierung für die Hilfsangebote sowie für die aufrichtige und tiefempfundene Anteilnahme nach den verheerenden Verwüstungen durch Hurrikan Katrina danken. Die deutsche Wirtschaft war ebenfalls sehr großzügig. Die Reaktion Deutschlands ist ein Beweis für die Stärke unserer langjährigen Beziehungen, die auf den uns alle verbindenden Gefühlen der Menschlichkeit und des Mitleids basieren.

Letzte Woche gaben die Sächsische Staatskapelle Dresden und das Houston Symphony Orchestra ein gemeinsames Konzert in Houston für die Opfer von Hurrikan Katrina und Freiwillige aus Houston, die so hart und so lange an der Unterstützung der Hilfsmaßnahmen gearbeitet haben. Heute morgen traf ich mich mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Milbradt, der das Konzert in Houston besuchte, um ihm für die Organisation und seinen persönlichen Einsatz zu danken. Er sagte mir, dass die Geschichten des durch Hurrikan Katrina verursachten Leids die Einwohner Sachsens besonders berührten, da sie, wie Sie wissen, 2002 die Zerstörung durch das Elbhochwasser erleben mussten. Sie erhielten damals Hilfe von den Vereinigten Staaten und von Ländern überall auf der Welt. Jetzt unterstützt Deutschland die Hilfsmaßnahmen in der Golfregion nach dem Hurrikan in vielerlei Hinsicht, aber wie mir der sächsische Ministerpräsident sagte, war die Absicht des Konzerts vielmehr, die Herzen der Menschen anzusprechen und ihnen zu sagen: "Wir stehen euch zur Seite".

Es gab zahlreiche Begebenheiten in der Geschichte, bei denen die Vereinigten Staaten und Deutschland Seite an Seite standen – sowohl im Geist, als auch mit Taten. Es ist eine große Ehre für mich, mein Land hier zu vertreten. Mein wichtigstes Ziel als Botschafter ist einfach. Als der "Mann des Präsidenten" in Deutschland ist es die Umsetzung des Auftrags, den Präsident Bush vergangenen Winter in Mainz formulierte, als er Bundeskanzler Schröder traf: auf den bilateralen Beziehungen zwischen unseren beiden großen Nationen aufzubauen und sie zu verbessern.

Dies wird die Anstrengungen der Mitarbeiter beider Regierungen auf allen Ebenen erfordern. Mit Regierungen meine ich auch die Regierungen der Bundesländer, der 50 amerikanischen Einzelstaaten und alle Menschen auf der kommunalen Ebene der Regierung. Es erfordert die Anstrengungen all derer, die ein Interesse an der deutsch-amerikanischen Partnerschaft haben.

Wer hat nun ein Interesse daran? Zunächst einmal jeder hier in diesem Raum. Natürlich die Gastgeber des heutigen Abends, die American Academy und das Aspen Institute, sowie die vielen wichtigen Forschungsinstitutionen und binationalen Organisationen, die sich für die transatlantischen Beziehungen einsetzen.

Ein Interesse an den Beziehungen hat auch die Wirtschaft, und für mich sind das die hunderttausenden deutschen Angestellten amerikanischer Unternehmen in Deutschland sowie die hunderttausenden Amerikaner, die in den Vereinigten Staaten bei deutschen Unternehmen angestellt sind – vom Praktikanten bis zum Geschäftsführer. Auch die Wissenschaftler auf beiden Seiten des Atlantik, die die neuen Technologien entwickeln, die Innovation fördern, müssen eng zusammen arbeiten.

Ich bin der Meinung, dass die Medien eine Verantwortung haben, über die Erfolgsgeschichten zu berichten, und nicht nur über die problematischen Bereiche in den deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Bildungseinrichtungen auf beiden Seiten des Atlantik spielen auch eine wichtige Rolle, vor allem die tausenden deutschen und amerikanischen Studenten, die jedes Jahr an Austauschprogrammen teilnehmen. Diese jungen Menschen sind die Zukunft unserer Partnerschaft.

Wir müssen als aktive Teilhaber im Geist der Konsultation und Kooperation zusammenarbeiten und zwischen den Menschen zahlreiche positive Verbindungspunkte ausmachen und entwickeln, um sicherzustellen, dass wir unsere gemeinsamen Ziele nicht aus den Augen verlieren. Wir werden uns nicht immer im Gleichschritt voran bewegen können, aber wir dürfen nicht zulassen, dass uns Probleme entzweien. Es ist wichtig, dass wir unsere gemeinsamen Stärken und Unterschiede nutzen, wenn wir die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen.

Wenn jetzt in Deutschland eine neue Regierung gebildet wird, haben wir die Chance, die Zielsetzung von Mainz erneut zu bekräftigen. Eines der wichtigsten Ziele des Präsidenten bei seinem Europabesuch im vergangenen Februar war, wie er es selbst sagte, zuzuhören. Und als neuer US-Botschafter in Deutschland bin ich auch hier, um zuzuhören. Ich bitte Sie zu Beginn meiner neuen Tätigkeit um Ihre Unterstützung und Ideen. Wir sollten ab heute nach vorne blicken und nicht zurück.

Lassen Sie mich Ihnen zunächst etwas über mich selbst erzählen – und für was ich eintrete. Viele von Ihnen wissen, dass ich einer der 70 Millionen Amerikaner mit deutschen Vorfahren bin. Mein Urgroßvater kam als achtjähriger deutscher Bauernjunge 1838 im Hafen von New Orleans an. Er hatte Deutschland in Bremerhaven verlassen.

Ich bin ein amerikanischer Unternehmer mit persönlichen Erfahrungen in der transatlantischen und globalen Wirtschaft. Ich habe früher in Europa gelebt und arbeite seit mehr als vierzig Jahren mit Europäern zusammen. Als Geschäftsführer der Firma, die mein Urgroßvater vor mehr als 100 Jahren gründete, hatte ich die Aufgabe, eine von Ohio aus agierende und hauptsächlich dort tätige Firma in ein wettbewerbsfähiges multinationales globales Unternehmen umzustrukturieren. In den letzten 83 Jahren war die Timken Company an der New Yorker Börse notiert und hat derzeit mehr als 50.000 Aktionäre. Unter Ingenieuren und Herstellern ist Timken heute eine weltweit bekannte Marke.

Ich war in einigen nationalen und internationalen Handelsverbänden tätig und in Bestrebungen involviert, Partnerschaften zur Förderung von Wachstum und Innovation mit allen Ebenen der Regierung einzugehen. Vor einigen Jahren war ich Vorsitzender der National Association of Manufacturers. Das ist ein Handelsverband der Industrie, der 18 Millionen amerikanische Arbeitnehmer vertritt. Eine meiner Hauptaufgaben als Vorsitzender war es, Hersteller und ihre Angestellten zu unterstützen, eine aktivere Rolle bei der Ausarbeitung der Politik zu spielen, indem sie am politischen Prozess teilnehmen. Niemand versteht besser, welche politischen Entscheidungen gut für die Wirtschaft sind, als die Hersteller, ihre Angestellten und der Privatsektor. Der Privatsektor kann nicht am Rande des Geschehens stehen und lediglich zusehen. Er kann es sich nicht leisten, die Politik nur den Politikern zu überlassen.

Ich habe versucht, umzusetzen, was ich predige.
Wenn ich mit Kollegen und Geschäftspartnern darüber spreche, wie es ist, sich in der Politik zu engagieren, habe ich mich oft einer Aussage von John Gardner bedient, Minister für Gesundheit, Bildung und Soziales unter Präsident Lyndon Johnson. Er sagte es folgendermaßen, und für mich ergibt es Sinn: "Freiheit. Pflichtbewusstsein und Verantwortung. Das ist der Deal." Das gilt für Einzelpersonen. Aber ebenso für Nationen.

Bürgerbeteiligung an der Politik und der Regierung gewährleistet Transparenz, Effektivität, Bürgernähe und Rechenschaftspflicht. Sie ist auch Teil der Bürgergesellschaft in den Vereinigten Staaten. Viele der Dienstleistungen, die in Europa durch Regierungen steuerfinanziert geleistet werden, werden in den Vereinigten Staaten vom Privatsektor, von Nichtregierungsorganisationen und Freiwilligen gesichert. Nach Hurrikan Katrina, der größten Naturkatastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten, war die Reaktion aus der Gesellschaft phänomenal. Es muss noch viel getan werden, und der Wiederaufbau erfordert Zeit, aber ein guter Anfang konnte größtenteils dank der Lebendigkeit der amerikanischen Bürgergesellschaft gemacht werden.

Da ich während der letzten 40 Jahre im politischen Leben der Vereinigten Staaten involviert war, war es für mich wirklich faszinierend, dem intensiven Wahlkampf in Deutschland und den noch intensiveren Verhandlungen nach den Wahlen beizuwohnen. Aufgrund meiner Erfahrungen aus der Privatwirtschaft bin ich mir der Bedeutung der Arbeitsmarkt- und anderen Strukturreformen bewusst, die Deutschland derzeit in Erwägung zieht. Aufgrund der sich schnell verändernden Weltwirtschaft mussten wir uns in den Vereinigten Staaten zum Teil mit denselben Problemen auseinandersetzen.

Die Vereinigten Staaten haben ein starkes Interesse an einem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland. Unsere Volkswirtschaften sind zunehmend miteinander verflochten. Die Privatsektoren in Deutschland und den Vereinigten Staaten haben erheblich in die Volkswirtschaft des jeweils anderen Landes investiert. Die Vereinigten Staaten sind das Hauptziel deutscher Direktinvestitionen im Ausland, und die amerikanischen Investitionen in Deutschland sind die drittgrößte Quelle ausländischer Direktinvestitionen in Deutschland. Sie stellen mehr als 15% der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland dar. Der wechselseitige Warenhandel beläuft sich auf mehr als gewaltige 100 Milliarden Dollar pro Jahr. Es sind nicht nur Regierungen, die diese Beziehungen ausmachen. Es ist die Stärke der großen und dynamischen Privatsektoren auf beiden Seiten des Atlantiks, die die Wirtschaftsbeziehungen zu dem machen, was sie sind.

Die Vereinigten Staaten haben ebenso wie Deutschland ein großes Interesse an der Stärkung von Wirtschaftswachstum und Wohlstand auf der Welt. Die Erfahrungen in den letzten fünfzig Jahren haben gezeigt, dass, wenn die Vereinigten Staaten und Deutschland zusammenarbeiten, sie eine starke Kraft für Frieden, Wohlstand und Demokratie sind.

Demokratie erfordert den Aufbau von Institutionen, die die Ideale der Freiheit stützen. Demokratische Nationen tragen zu Frieden und Stabilität bei, weil sie die Entfaltung ihrer Bürger zum Ziel haben und nicht die Eroberung ihrer Nachbarländer. Demokratische Nationen gewinnen an Stärke, weil sie die kreativen Leistungen ihrer Bürger belohnen und respektieren. Demokratische Nationen bewahren die Rechtsstaatlichkeit, schränken die Macht des Staates ein und behandeln Frauen und Minderheiten wie vollwertige Bürger. Demokratische Nationen schützen das Privateigentum sowie die Rede- und Religionsfreiheit. Wahrhaft demokratische Nationen standen in der Geschichte der Welt stets auf der positiven Seite.

Am 18. September, als die Bürger in Deutschland wählen gingen, wurden auch die ersten Parlamentswahlen seit 36 Jahren in Afghanistan abgehalten. Es war ein weiterer sehr wichtiger Schritt auf dem Weg von Präsident Karzai und dem afghanischen Volk hin zur Schaffung einer voll funktionsfähigen Demokratie. Wir haben zusammen ein wahrlich historisches Ereignis unterstützt.

Am 15. Oktober werden die Iraker voraussichtlich in einem nationalen Referendum über den Verfassungsentwurf der Übergangsnationalversammlung abstimmen. In Afghanistan und dem Irak wurden mehr als 60 Millionen Menschen aus despotischer Herrschaft befreit und bestimmen ihre Zukunft jetzt selbst.

Im Gaza-Streifen wird der Abzug von fast 8.000 Siedlern – eine mutige politische Maßnahme der israelischen Regierung – den Palästinensern die Möglichkeit geben, sich selbst zu regieren. Im Januar werden freie Parlamentswahlen für alle Palästinenser stattfinden. Vielleicht erleben wir das Ende der Tragödien in dieser krisengeschüttelten Region.

Diese Wahlen – und es gibt weitere Beispiele – stellen große Chancen für die Freiheit dar. Präsident Bush sagte Anfang dieses Monats in seiner Rede vor den Vereinten Nationen: "Überall auf der Welt öffnen Menschen Herz und Verstand für die Botschaft der menschlichen Freiheit, wie niemals zuvor. Allein in den vergangenen zwei Jahren wählten Millionen Menschen in freien Wahlen in Afghanistan und dem Irak, im Libanon und den Palästinensergebieten, in Kirgisistan, der Ukraine und in Georgien." Dies sollte diejenigen von uns im Westen mit Freude erfüllen, die sich bereits so lange dieser Art der Freiheit erfreuen konnten.

Insbesondere im Irak ist es nicht leicht, bei den politischen Entwicklungen den Überblick zu behalten. Es ist ein schwieriger Prozess, der unter den skeptischen Augen der Weltmedien und unter Gewaltandrohung durch totalitäre Aufständische sowie fanatische ausländische Fundamentalisten stattfindet. Es ist aber ein unaufhaltsamer politischer Prozess. Die Attentate der Aufständischen haben Gewalt und Gefahr in das Leben der irakischen Bevölkerung gebracht, aber sie waren nicht in der Lage, den politischen Prozess zu stoppen, der mit der Zeit mit Sicherheit eine Regierung hervorbringen wird, die die Zustimmung des Volkes hat. Überall im Land registrieren sich Irakerinnen und Iraker, um zu wählen, politische Parteien entstehen und Kandidaten bewerben sich um öffentliche Ämter.

Einige sind möglicherweise der Meinung, die Fortschritte erfolgen zu langsam. Wir müssen uns jedoch in Erinnerung rufen, dass in Deutschland nach dem Krieg die ersten Parlamentswahlen in Westdeutschland erst im August 1949 abgehalten wurden.

Welche Differenzen wir auch in der Vergangenheit beim Thema Irak hatten, heute unterstützen Europäer und Amerikaner die Iraker bei der Errichtung der Institutionen der Freiheit. Wir müssen ihnen beim Wiederaufbau und der Entwicklung ihrer Wirtschaft helfen. Wir müssen ihnen politische und andere Unterstützung geben. Wir in den Vereinigten Staaten begrüßen das Engagement der deutschen Regierung bei diesen Bemühungen.

Während des Kalten Krieges traten frühere Generation von Europäern und Amerikanern, die sich mit totalitären kommunistischen Regimen konfrontiert sahen, hasserfüllten Ideologien entgegen, indem sie stark und geeint blieben. Präsident Bush sagte vergangenen Februar in Brüssel: "Gemeinsam können wir die Geschichte wieder auf einen hoffnungsvollen Weg bringen – weg von der Armut und Verzweiflung, hin zur Entwicklung und Würde der Selbstbestimmung, weg von Ressentiments und Gewalt, hin zu Gerechtigkeit und der friedlichen Beilegung von Meinungsverschiedenheiten."

Die Herausforderungen, die wir heute bewältigen müssen, sind nicht minder gewaltig als die während des Kalten Krieges. In diesem neuen Jahrhundert ist es die Verantwortung der transatlantischen Partner, die Beziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Werte in den Dienst gemeinsamer Ziele zu stellen.

Wir arbeiten in vielerlei Hinsicht effektiv zusammen.

Die Vereinigten Staaten und Europa arbeiten gemeinsam an Reformen im Nahen und Mittleren Osten. Vor einigen Jahren herrschte noch Skepsis, ob dies der richtige Weg der Zusammenarbeit zwischen Europa und den Vereinigten Staaten ist. Anstatt nun darüber zu debattieren, ob sie helfen sollen, sprechen die Vereinigten Staaten und Europa darüber, wie sie helfen können – und wie sie zusammen helfen können.

Im israelisch-palästinensischen Konflikt haben Europäer und Amerikaner eine gemeinsame Vision: zwei friedliche, demokratische Staaten, die Seite an Seite leben. Die historische Entscheidung, sich aus dem Gaza-Streifen zurückzuziehen, erforderte von Premierminister Sharon politischen Mut. Sowohl der israelischen als auch der palästinensischen Regierung gebührt unsere Anerkennung für den erfolgreichen Abschluss des Prozesses. Eine ausgezeichnete Abstimmung und Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit ermöglichten einen friedlichen und effektiven Abzug. Um den Prozess erfolgreich zu beenden, ist unsere Unterstützung erforderlich, damit beide Seiten sehen, dass Frieden gelingen kann. Für die Israelis bedeutet das erhöhte Sicherheit und für die Palästinenser eine verbesserte wirtschaftliche Situation.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September haben deutsche Soldaten in Afghanistan Seite an Seite mit den amerikanischen Streitkräften die Taliban und Al Kaida in Afghanistan verfolgt. Seitdem haben wir die Annahme einer neuen Verfassung, Präsidentschaftswahlen und, vor zwei Wochen, dank der Bemühungen der Nato, größere Sicherheit zu gewährleisten, erfolgreiche Parlamentswahlen miterlebt. Die Bonner Afghanistankonferenz Ende 2001 begründete diesen Prozess für den politischen Wiederaufbau. Derzeit stellt Deutschland das zweitgrößte Truppenkontingent in Afghanistan und spielt bei der Stabilisierung des nördlichen Teils des Landes eine ausschlaggebende Rolle. Wie wir alle wissen, wurde diese Position erst gestern erneut bekräftigt. Das Land baut eine Demokratie auf, die afghanische Traditionen und Geschichte widerspiegelt und den Weg für andere Nationen der Region aufzeigt.

Alle Nationen haben ein Interesse am Erfolg eines freien und demokratischen Irak, der den Terror bekämpft und eine Quelle wahrhaftiger Stabilität in der Region ist. In den vergangenen Monaten hat die neu gewählte Versammlung im Irak mit der Bildung einer Regierung, der Gewährleistung der Sicherheit, der Verbesserung grundlegender öffentlicher Dienste und der Schaffung einer demokratischen Verfassung wichtige Aufgaben erfüllt. Deutschland gewährte der neuen irakischen Regierung einen maßgeblichen Schuldenerlass und leistet derzeit den wertvollen Beitrag der Ausbildung irakischer Polizei- und Sicherheitskräfte in den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten.

Im Iran verfolgt die freie Welt ein gemeinsames Ziel: Um des Friedens willen muss das iranische Regime die Unterstützung des Terrorismus beenden und darf keine Atomwaffen entwickeln. Eines der konkreten Ergebnisse der Treffen von Präsident Bush mit den europäischen Politikern im vergangenen Winter war eine neue Klarheit in der Zielsetzung in den europäischen Verhandlungen mit Iran. Der Präsident hat zugehört. Wir arbeiten jetzt eng mit Großbritannien, Frankreich und Deutschland zusammen, die sich den atomaren Bestrebungen des Iran entgegenstellen und darauf bestehen, dass Teheran das Völkerrecht einhält.

Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie die Vereinigten Staaten und Europa zusammenarbeiten.

Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – der Kampf gegen die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen, den globalen Terrorismus, Tyrannei, Armut, Hunger und Krankheiten – sind einfach zu umfassend, um von einer Nation allein bewältigt zu werden. Wir können viel mehr erreichen, wenn wir gemeinsam handeln, als wenn wir alleine vorgehen.

Die deutsch-amerikanische Partnerschaft in der Nachkriegszeit wird als größte diplomatische Erfolgsgeschichte der modernen Zeit bezeichnet. Sie war der Schlüssel zu bemerkenswerten Veränderungen, die zum Aufbau eines geeinten, freien und friedlichen Europas führten. Es ist nun an der Zeit, dieses Bündnis in den Dienst derer zu stellen, deren Hoffnung auf Freiheit und Wohlstand noch nicht erfüllt wurde. Eine Welt in Freiheit und Wohlstand wird die größte Sicherheit für unsere Kinder und Enkelkinder bieten.

Vielen Dank.

 
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Aktualisiert: Dezember 2005