Rede
von Botschafter William R. Timken jr. zur feierlichen Eröffnung der
US-Botschaft am Pariser Platz
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Frau Bundeskanzlerin - im Namen von Präsident George W. Bush und der amerikanischen Bevölkerung möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie heute an diesem besonderen Tag bei uns sind. Meinem Freund Präsident Bush möchte ich dafür danken, dass er erneut nach Berlin gekommen ist. Ich danke meiner Ehefrau Sue Timken dafür, dass sie mir in allem, was wir erreicht haben, zur Seite gestanden hat. Verehrte ehemalige und derzeitige Mitglieder der Bundesregierung, Regierender Bürgermeister von Berlin, sehr verehrte Ehrengäste aus Washington, Exzellenzen, meine Damen und Herren, willkommen! Vielen Dank Ihnen allen, dass Sie anlässlich des 232. Gründungstages der Vereinigten Staaten von Amerika an den Pariser Platz gekommen sind. Wir feiern heute nicht nur den Geburtstag unserer Nation: Nach etwa 68 Jahren feiern wir auch die Rückkehr unserer Botschaft an ihren ursprünglichen Standort am Pariser Platz neben dem Brandenburger Tor. Während dieser 68 langen Jahre konnte sich niemand vorstellen, dass wir an diesem historischen Tag hier sein würden. Seit wir uns im Krieg als Feinde gegenüber standen, haben wir gemeinsam einen langen Weg zurückgelegt. Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern haben sich gewandelt: Aus Feinden wurden Befreier, Besatzer, eine Schutzmacht und schließlich Freunde. Gemeinsam haben wir die schwierigen Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt, die Spannungen des Kalten Krieges, die Strapazen der Wiedervereinigung, und heute stehen die Vereinigten Staaten und Deutschland Seite an Seite als wahrhaft globale Partner. Diese neue Botschaft ist nicht nur ein Gebäude. Sie befindet sich neben dem Brandenburger Tor, nur einen Steinwurf vom Reichstag und dem deutschen Kanzleramt entfernt. Sie ist das Symbol der Partnerschaft zwischen Deutschen und Amerikanern. Diese Partnerschaft gilt als Grundlage für das große transatlantische Bündnis der Demokratien, das Europa veränderte. Es ist das erfolgreichste Bündnis der Geschichte. Es hat vielen Millionen Menschen in Europa Freiheit, wirtschaftlichen Wohlstand und Frieden gebracht. Vor 400 Jahren waren Deutsche unter den ersten, aber nicht erfolgreichen Siedlern in Jamestown in Nordamerika. Auch später kamen weiter Deutsche nach Amerika und trugen so viel zur Entwicklung Amerikas bei, dass heute schätzungsweise 60 Millionen Amerikaner deutsche Wurzeln haben. Diese Einwanderer kamen nach Amerika, um die Werte der persönlichen Freiheit, Demokratie, Glaubensfreiheit und wirtschaftlichen Chancen zu leben. Sie schufen eine Regierung des Volkes, vom Volk und für das Volk. Heute ruht die deutsche Nation fest auf genau denselben Werten. Diese Blutsverwandtschaft zwischen zwei Nationen ist einzigartig. Und sie dauert bis heute fort. Viele junge amerikanische Bürger sind Ihre Kinder und Enkelkinder. Vor 211 Jahren, im Jahr 1797, entsandte die neue amerikanische Regierung ihren ersten amerikanischen Diplomaten an den Hof des Königs von Preußen. John Quincy Adams, der Sohn des amerikanischen Präsidenten John Adams, der später selbst Präsident werden sollte, lebte direkt hier am Pariser Platz. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs starben 300.000 junge Amerikaner jenseits des Atlantiks, weit weg von ihrer Heimat und ihren Familien, um den Völkern Europas die Freiheit zu bringen. Vor 60 Jahren beschloss Josef Stalin, die Alliierten Truppen aus Berlin zu verjagen. Er wollte weitere Millionen von Berlinern der kommunistischen Herrschaft unterwerfen. Präsident Truman sagte: "Wir werden in Berlin bleiben". Die Antwort darauf war die Luftbrücke. Vor wenigen Minuten standen hier Oberst Gail Halvorsen und Dr. Moore, die gemeinsam mit Tausenden Kollegen aus den Flugzeugbesatzungen zum Symbol für die Hoffnung der Berliner wurden. Am 26. Juni 1948 begannen sie mit den ersten Flügen. Einige von ihnen starben bei Abstürzen, aber diese mutigen Piloten waren erfolgreich. Es war allen bewusst, dass ein freies Berlin und ein freies Deutschland eine Zukunft haben würde. Vielen Dank Oberst Halvorsen und Dr. Moore. Unser Dank gilt auch allen anderen Angehörigen der Flugzeugbesatzungen, die Sie heute hier vertreten. Vor 45 Jahren kam Präsident Kennedy nach Berlin und sagte "Ich bin ein Berliner". Das war ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft. Amerika hatte nicht vergessen. Vor 21 Jahren kam Präsident Reagan nach Berlin und sagte: "Generalsekretär Gorbatschow: "Kommen Sie an dieses Tor! Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder." Das gab nicht nur den Berlinern Hoffnung - die Forderung galt dem Ende der Teilung Europas. Vor 19 Jahren erreichten die Menschen in Berlin genau das. Sie rissen die Mauer nieder und öffneten das Tor. Sie eröffneten die Aussicht auf ein geeintes Deutschland und ein geeintes Europa. Nun war es an einem weiteren amerikanischen Präsidenten - George Herbert Walker Bush - den Briten und Franzosen zu sagen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika darauf bestanden, den Deutschen ihre Wiedervereinigung zu ermöglichen - mit vollständiger Souveränität. Vielen Dank, Herr Präsident. Im Januar 1993 setzten der amerikanische Botschafter Bob Kimmitt und Bundespräsident von Weizsäcker genau hier einen Grundstein, auf dem stand, dass hier die amerikanische Botschaft gebaut werden würde. Ich möchte Bob Kimmitt und Dr. von Weizsäcker sowie allen, die dies möglich gemacht haben, danken. Es hat einige Zeit gedauert, aber hier ist sie nun. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir diesen historischen Moment erleben und die Früchte dessen ernten können, was so viele vor uns erreicht haben. Wir können uns sogar noch glücklicher schätzen, da heute so viele dieser historischen Persönlichkeiten bei uns sind. Wir müssen uns für den Rest unseres Lebens an diesen Augenblick erinnern. Wir müssen die Verantwortung für den weiteren Ausbau unserer zukünftigen Partnerschaft auf der uns bereiteten festen Grundlage übernehmen. Annette Thor und dem Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs möchte ich sagen, dass Sie im Verlaufe der Jahre fantastische Arbeit zur Förderung unserer Beziehungen geleistet haben. Mit Ihrem Angebot, bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung der neuen Botschaft und dem Amerika Fest morgen am 60. Jahrestag des Bestehens Ihrer Organisation unser Partner zu sein, haben Sie dasselbe Engagement für die Zukunft gezeigt. Ich kann meine Ansprache nicht beenden, ohne jedem einzelnen von Ihnen für Ihre Anwesenheit heute zu danken. Insbesondere möchte ich auch all denen danken, die unsere Veranstaltung mit ihrer Arbeit ermöglicht haben. Ein ganz besonderer Dank gilt allen Sponsoren. Möge Gott Amerika segnen. Möge Gott Deutschland segnen. Vielen Dank. |
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U.S.
Diplomatic Mission to Germany
/Public Affairs/ Information Resource Centers Aktualisiert: Juli 2008 |