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DEUTSCHES GENIE IN AMERIKA
Amerika Dienst, No. 37,
14. September 1983

Am 14. August 1901 gelang einem deutsch-stämmigen Amerikaner der erste motorisierte Flug in der Luftfahrtgeschichte.

Dies ist der vierte von sechs Artikeln über die Deutschen in Amerika, die wir im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten anläßlich des 300. Jahrestages deutscher Einwanderung in Amerika bis zum 6. Oktober veröffentlichen.

- (AD) - Deutsch-Amerikaner haben in allen Bereichen des amerikanischen Lebens große Leistungen vollbracht: Im Handel, in der Kunst, auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften und der Literatur traf deutscher Erfindergeist in Amerika auf fruchtbaren Boden, in dem er sich entfalten konnte. Auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Technologie haben Deutsch-Amerikaner immer wieder internationale Anerkennung gefunden.

Das wohl bekannteste Mitglied dieser Gruppe der Deutsch-Amerikaner war natürlich der Physiker Albert Einstein, ein Mann, dessen Name allein heute als Synonym für den Begriff "Genie" steht. 1879 in Ulm geboren, war seine außerordentliche Begabung auf wissenschaftlichem Gebiet erst in
späteren Jahren deutlich, doch sicherte er sich mit der Entwicklung der "Relativitätstheorie" 1905 seinen Platz in der Geschichte der Wissenschaft. Im Jahre 1933 immigrierte Einstein in die Vereinigten Staaten und mit ihm und anderen Auswanderern dieser Zeit verlagerte sich die naturwissenschaftliche Elite nach Amerika.

Ein Jahrhundert vor Einsteins Wirken gelangte ein anderer deutschstämmiger Amerikaner in Amerika zu Ruhm: John Augustus Roebling, der seine Begabung einem Unternehmen widmete, das auch heute noch als eines der Wunder der modernen Architektur angesehen wird -- der Bau der Brooklyn-Brücke von New York. Roebling, der ein Verfahren zur Herstellung von Drahtseilen entwickelt hatte, begann, diese Technologie auf den Entwurf eines neuen Brückentyps anzuwenden. Der Bau der Brooklyn-Brücke, Roeblings größtem Projekt, begann im Jahre 1869 und dauerte 14 Jahre. Roebling selbst starb an den Folgen einer Verletzung, die er sich während der Überwachung der Arbeiten auf einem Baugerüst zugezogen hatte. Es blieb somit seinem Sohn Washington überlassen, die Brücke zu beenden. Bei Fertigstellung der Brooklyn-Brücke im Jahre 1883, wurde der Bau als 8. Weltwunder angesehen, ein Attribut, das nach Meinung vieler auch heute noch zutrifft.

Deutsch-stämmige Amerikaner, deren Fähigkeiten besonders auf technologischem Gebiet lagen, waren in Amerika besonders um die Jahrhundertwende aktiv. Die Geschichte zweier solcher Personen beleuchtet ein wenig die verschiedenen Schicksale, die das Glück den Begabten schenkt. Gustave Whitehead, der am 1. Januar 1874 im fränkischen Leutershausen als Gustav Albin Weisskopf geboren wurde, war ein Kesselflicker mit einer Leidenschaft für die Konstruktion von Flugmaschinen. Whitehead, der 1895 nach Boston emigrierte, nahm Verbindung mit einer Gesellschaft für Fliegerei auf, stand aber auch mit dem großen deutschen Luftfahrtpionier Otto Lilienthal in brieflichem Kontakt. Whitehead gelang die Herstellung einer Reihe von motorisierten Versuchsmodellen, und nach heutigen Dokumentationen besteht Grund zur Annahme, daß am Morgen des 14. August 1901 ein 90 Sekunden dauernder Flug in einem motorbetriebenen Flugzeug stattfand, bei dem eine Strecke von über 850 Metern zurückgelegt worden war.

Da sich Whiteheads Flug ganze zwei Jahre vor einem änlichen Flug der Gebrüder Wright ereignete, für den den Brüdern das Verdienst zugesprochen wird, den ersten motorisierten Flug durchgeführt zu haben, ist im Grunde Whitehead der "rechtmäßige" Vater des modernen Flugwesens.

Ein anderer deutsch-stämmiger Amerikaner war Charles Proteus Steinmetz, der seine Begabung auf dem Gebiet der Elektrizität einsetzte und der ein weniger anonymes Schicksal erfahren mußte. 1865 in Breslau geboren, wanderte Steinmetz im Alter von 24 Jahren nach Amerika aus und erreichte New York im Jahre 1889. Bereits als Jugendlicher zeigte Steinmetz seine Begabung auf dem Gebiet der Naturwissenschaft und errichtete bald darauf sein eigenes Forschungslabor, in dem er bemerkenswerte Erfolge im Studium elektrischer Ströme erzielte. Einige Jahre später bekam er einen Auftrag der General Electric Company und setzte seine Forschungsarbeit bei der Hauptgeschäftsstelle der Firma, in Schenectady, New York fort. Bis zu seinem Tode im Jahre 1923, nach einer glänzenden Karriere, hatte Steinmetz mehr als 200 Erfindungen patentiert und war als "Zauberer von Schenectady" bpkannt geworden.
 
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Aktualisiert: September 2002