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Verabschiedung der Berlin Brigade

Rede Präsident Bill Clintons. McNair Barracken. Berlin, Deutschland, 12. Juli 1994.

Lassen Sie mich zunächst einige Worte des Dankes an meine Vorredner sagen: An General Yates für seine bewegende Verpflichtungserklärung zum Schutz der Freiheit und der dabei geteilten Erfahrungen sowie für Ihre Arbeit in Irak, der Türkei, in Mazedonien und anderswo seit dem Ende des Kalten Krieges; an General Maddox für seine Führungsstärke und sein ständiges Engagement für unsere Präsenz in Europa; und besonders an meinen Freund, Bundeskanzler Kohl. Denn es sind die Geschehnisse der letzten Jahre seit dem Fall der Mauer, die bewiesen haben, dass die erlittenen Opfer nicht umsonst gewesen sind. Wir schreiben das Ende eines halben Jahrhunderts der Opfer an der Grenze zur Freiheit. Aber wir feiern auch einen neuen Anfang.

Herr Bundeskanzler, ich danke Ihnen für Ihre große Freundschaft zu Amerika und dafür, dass Sie durch die ungeheuren Opfer, die das deutsche Volk und die deutsche Regierung seit dem Fall der Mauer brachten, bewiesen haben, dass die deutsche Vereinigung Wirklichkeit und dass Deutschland verdient in einem Land sein kann sowie ein vollwertiger Partner im Bestreben, die Welt in eine bessere Zukunft zu führen. Herr Bundeskanzler, Amerika steht in Ihrer Schuld.

1945, in der Dämmerung des Kalten Krieges, kam Präsident Truman nach Berlin. Auf dem Dach des U.S.-Hauptquartiers hisste er die amerikanische Fahne und äußerte dabei die Hoffnung, dass Berlin eines Tages Teil einer, wie er es nannte, besseren Welt sein würde, einer friedlichen Welt, einer Welt, in der alle Menschen die Möglichkeit haben werden, die guten Dinge des Lebens zu genießen.

Heute ist Berlin frei; Berlin ist vereint; Berlin hat seinen rechtmäßigen Platz in dieser besseren Welt eingenommen. Der symbolische Gang, den die First Lady und ich sowie Bundeskanzler Kohl und Frau Kohl durch das Brandenburger Tor machten, und die zum ersten Mal auf der Ostseite dieses Tores veranstaltete symbolische Zeremonie mit einem amerikanischen Präsidenten haben den Erfolg jener Anstrengungen voll und ganz bewiesen.

Und heute, nach dem Ende des Kalten Krieges, sind wir hier versammelt, um die Amerikaner zu ehren, die halfen, ihn zu beenden, die halfen, Berlin zu vereinigen und die es uns möglich gemacht haben, durch das Brandenburger Tor zu gehen - die Männer und Frauen der Berlin-Brigade.

Es gibt im Leben einer Nation kaum einen stolzeren Moment als jenen, an dem wir unseren Söhnen und Töchtern in Uniform Dank sagen können für einen erfolgreich ausgeführten Auftrag. Dies ist ein solcher Moment. Wir rollen ihre Fahne ein, während sie sich auf den Abschied aus dieser Stadt vorbereiten, für deren Sicherheit sie soviel getan haben.

Und ich sagen Ihnen allen - den Angehörigen der Berlin-Brigade - Amerika ehrt Sie: Mission erfüllt.

Mehr als 100.000 amerikanische Männer und Frauen haben am Checkpoint Charlie, in Doughboy City, an dem Flughafen Tempelhof und an anderen Orten in Berlin gedient. Wie niemand anders haben sie die Geduld gezeigt, die notwendig war, um den Kalten Krieg zu gewinnen. Wie niemand anders kannten sie die Gefahren einer nervösen angespannten Welt. Sie wären die letzten Opfer eines letzten großen Weltkriegs gewesen. Doch sie schreckten niemals zurück.

Es waren Menschen wie Colonel Gail Halvorsen, der während der Luftbrücke 1948 kleine Fallschirme mit Süßigkeiten für die Berliner Kinder abwarf. Und Sid Shachnow, ein Überlebender des Holocaust, der nach dem Weltkrieg amerikanischer Staatsbürger wurde. Hier in Berlin wurde er besser bekannt als Brigadegeneral Shachnow, Kommandeur der Brigade. Und Edward Demory, einer der Helden des Checkpoint Charlie, der diese Einheit, die 1961 sechzehn angespannte Stunden lang sowjetischen Panzern direkt gegenüberstand, kommandierte. Menschen wie der unerschrockene Pilot Hanz Puhl, der 1964 an dem Tag Wache stand, als ein junger Ostberliner in die Freiheit stürmte. Ostdeutsche Wachen schossen, und der junge Mann fiel verletzt nieder. Da sprang der Soldat Puhl über die Mauer und trug ihn in die Freiheit.

Nur wenige, aber einige von ihnen, sind heute hier. Viele werden ihr geliebtes Berlin nie wiedersehen. Aber als ihre Nation und die Welt sie rief, waren alle bereit, zuerst den Kopf für die Freiheit hinzuhalten. Ich bitte sie nun alle, ihnen für ihre mutigen Taten in diesen Jahrzehnten mit Applaus zu danken.

Jetzt ziehen wir ab, aber die Freundschaft zwischen Deutschland und Amerika und die Tausenden von persönlichen Freundschaften zwischen Deutschen und Amerikanern leben weiter. Zusammen bauen wir an unserer Vision eines vereinten Europas, streben nach unserem gemeinsamen Traum von Demokratie, freiem Markt und Sicherheit, die auf Frieden und nicht auf Besiegen gegründet sind. Wir sind bereit, die Interessen der Freiheit gegen neue Bedrohungen zu verteidigen, und ich halte daran fest, 100.000 Soldaten in Europa zu belassen, um diese Verpflichtung zu erfüllen.

Heute sind unsere Truppen stark. Sie haben, was sie brauchen, um ihre Arbeit auszuführen. Sie verdienen es und müssen es immer haben. Die Lektionen, die wir in 50 Jahren gelernt haben, sagen uns, dass wir die Kräfte der Tyrannei niemals wieder herrschen lassen dürfen.

Im langen Kampf um die Befreiung Berlins wusste niemand jemals genau, wann der Tag der Befreiung kommen würde - weder als Harry Truman 1945 die Fahne aufzog, noch als 1948 die ersten Flugzeuge der Luftbrücke landeten oder als 1961 die abscheuliche Mauer gebaut wurde. Aber in all diesen Jahren haben die Verteidiger Berlins nie aufgegeben. Sie haben standgehalten, Sie haben aufgepasst, Sie haben eine Insel der Hoffnung erhalten. Jetzt marschieren wir vorwärts, um die Freiheit zu verteidigen und, bestärkt durch Ihre Hingabe, arbeiten wir für den Tag, an dem wir überall auf der Welt das sagen können, was Sie uns heute hier in Berlin ermöglichen zu sagen - Mission erfüllt.

Vielen Dank, und Gott segne Sie.

 
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Aktualisiert: August 2001