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50. Jahrestag des Marshallplans

Geist des Marshallplans muß für die nächsten 50 Jahre und darüber hinaus wirken.
Rede von Präsident Clinton in Den Haag
28. Mai 1997


(Rede von Präsident Clinton bei der Feier zum 50. Jahrestag des Marshallplans in Den Haag am 28. Mai 1997.)

Eure Majestät, Herr Premierminister, verehrte Amtskollegen, Minister, Parlamentarier, Kongreßabgeordnete, Jugendvertreter aus Europa und Amerika und alle, die etwas mit dem Marshallplan zu tun hatten oder von seinen Auswirkungen berührt wurden. Ich möchte ein besonderes Wort der Wertschätzung an zwei herausragende Amerikaner richten - die ehemaligen Botschafter General Vernon Walters und Arthur Hartman, die als junge Männer am Marshallplan mitgearbeitet haben und heute hier unter uns weilen.

Dies ist ein wunderbarer Anlaß. Wir danken der Königin, der Regierung und dem Volk der Niederlande, daß sie unser Gastgeber sind und diese Feier zum Gedenken an diese 50 Jahre veranstalten. Die Worte von Herrn Sedee erreichen uns über die Generationen hinweg - unabhängig davon, wo wir herkommen oder welche Sprache wir sprechen. Sie warnen uns vor dem, was geschehen kann, wenn Menschen sich gegeneinander wenden und inspirieren zu dem, was wir erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Das ist eine Botschaft, die wir uns ins Gedächtnis schreiben sollten.

Ebenso wie wir die großen Leistungen von vor 50 Jahren würdigen, müssen wir - wie der Premierminister es so eloquent formulierte - den Geist des Marshallplans für die nächsten 50 Jahre und darüber hinaus bewahren, um ein Europa aufzubauen, das demokratisch in Frieden lebt und zum ersten Mal in der Geschichte ungeteilt ist - ein Europa, das nicht die dunkelsten Momente des 20. Jahrhunderts wiederholt, sondern stattdessen die Versprechen des 21. Jahrhunderts erfüllt.

Hier in der Zitadelle einer wohlhabenden, toleranten holländischen Demokratie können wir uns kaum vorstellen, wie anders Europa vor nur 50 Jahren war. Die Bilder, die wir gesehen haben, erinnerten uns zusammen mit der Musik daran, daß noch immer ungefähr 30.000 Tote unter den Trümmern in Warschau begraben liegen, 100.000 Häuser in Holland zerstört wurden, Deutschland in Schutt und Asche lag, Großbritannien sich mit einem schrecklichen Mangel an Kohle und Strom konfrontiert sah, die Fabriken in ganz Europa kaum noch arbeiteten, der Handel gelähmt war und Millionen den Hungertod fürchteten.

Auf der anderen Seite des Atlantiks waren die Amerikaner begierig, zu dem Leben zurückzukehren, das sie während des Krieges aufgeben mußten. Aber sie befolgten den Ruf einer bemerkenswerten Generation amerikanischer Politiker - General Marshall, Präsident Truman, Senator Vandenberg - die zusammen mit gleichgesinnten Politikern in Europa ebenso auf Europas wirtschaftliche Erholung hinarbeiten wollten wie sie für sein Überleben gekämpft hatten. Sie wußten, daß Europas Schicksal und Amerikas Zukunft wie nie zuvor zusammenhingen.

Der Marshallplan war eine Kur, keine Krücke. Er war nie ein Almosen, sondern immer eine helfende Hand. Er sagte den Europäern: Wenn Ihr Eure Trennungen überwindet, wenn Ihr zusammenarbeitet, um Euch selbst zu helfen, dann wird Amerika mit Euch zusammenarbeiten.

Der britische Außenminister Ernest Bevin nannte den Marshallplan "eine Rettungsleine für ertrinkende Menschen, der Hoffnung dorthin brachte, wo es keine gab". Vom Nördlichen Eismeer bis zum Mittelmeer ergriffen die europäischen Nationen diese Rettungsleine und arbeiteten wie nie zuvor an einem gemeinsamen Programm der wirtschaftlichen Gesundung zusammen. Die Aufgabe war nicht leicht, aber ihre gemeinsame Hoffnung war mächtiger als ihre Differenzen.

Das erste Schiff lief von Texas nach Frankreich mit 19.000 Tonnen Weizen aus. Bald nahm an jedem Tag ein Konvoy der Hoffnung Kurs auf Europa mit Treibstoff, Rohmaterial und Geräten. Am Ende des Programms im Jahr 1952 hatte der Marshallplan 13 Milliarden Dollar in Europas verwüstete Volkswirtschaften gepumpt. Das entspricht heute 88 Milliarden Dollar. Er bot den Menschen in Europa das zum Wiederaufbau ihres zerstörten Lebens erforderliche Handwerkszeug. Es gab Netze für norwegische Fischer, Wolle für österreichische Weber, Traktoren für französische und italienische Bauern, Maschinen für holländische Unternehmer.

Für einen Jungen in Deutschland war die Hilfe des Marshallplans die großzügige Hand, die dazu beitrug, sein Heimatland aus seiner ruinösen Vergangenheit zu erheben. Er erinnert sich noch an die amerikanischen Lastwagen, die auf den Schulhof fuhren und Suppe brachten, die die Herzen und Hände erwärmte. Dieser Junge wurde zu einem leidenschaftlichen Verfechter von Freiheit und Einheit in Europa sowie einem großartigen und geschätzten Freund Amerikas. Er wurde der erste Kanzler eines freien und vereinten Deutschlands. Mit seinem Leben und seiner Arbeit ist Helmut Kohl zum Symbol für die Substanz und den Geist des Marshallplans geworden. Ich danke Ihnen.

Heute sehen wir den Erfolg des Marshallplans und die Nationen, zu deren Wiederaufbau er beitrug. Noch mehr sehen wir ihn jedoch in den Beziehungen, die er neu definierte. Der Marshallplan veränderte die Verbindungen von Amerika zu Europa, und dabei veränderte er die Verbindungen der europäischen Nationen untereinander. Er baute die Institutionen auf, die Westeuropa aneinanderbinden sollten - von der OECD bis zur Europäischen Union und der NATO. Er ebnete den Weg für die Aussöhnung jahrhundertealter Differenzen.

Wie bereits gesagt wurde, umfaßte Marshalls Vision ganz Europa. Aber die Realität jener Zeit entsprach dem nicht. Stalin schloß Europas östliche Hälfte - darunter einige unserer treuesten Verbündeten im Zweiten Weltkrieg - davon aus, ihren Platz am Tisch einzunehmen, an der Erholung Europas teilzuhaben und verschloß die Tür zu ihrer Freiheit. Die gefesselten Nationen verloren jedoch nie das Vertrauen, und der Westen akzeptierte nie die Endgültigkeit ihres Schicksals. Und endlich fielen die Berliner Mauer und der Eiserne Vorhang dank der tapferen Männer und Frauen, die entschlossen waren, ein Leben in Freiheit zu leben. Heute erleuchten die aufstrebenden neuen Demokratien den Weg zu einem neuen Europa in einem neuen Jahrhundert - einer Zeit, in der Amerika und Europa die ruhmreiche Reise beenden müssen, die Marshalls Generation begann, und dieses Mal wird niemand zurückgelassen. Ich beglückwünsche Premierminister Kok zu seiner Führung und der Führungsrolle, die seine Nation bei der Sicherstellung übernommen hat, daß niemand zurückgelassen wird.

Das Europa des 21. Jahrhunderts wird ein besseres Europa sein. Erstens, weil es frei und ungeteilt sein wird und zweitens, weil es nicht durch die Macht der Waffen, sondern die Möglichkeiten des Friedens vereinigt sein wird. Wir müssen uns jedoch vor Augen führen, daß die Möglichkeiten von heute keine Garantien sind. Obwohl Mauern niedergerissen wurden, bestehen weiterhin Schwierigkeiten: Bei dem andauernden Kampf der seit kurzem freien Nationen beim Aufbau prosperierender Volkswirtschaften und widerstandsfähiger Demokratien; bei der Verletzlichkeit derjenigen, die Wandel fürchten und seine Vorteile noch nicht kennen; bei der Abwendung von extremem Nationalismus, Haß und Teilung; bei der verworrenen Denkweise derjenigen, die die europäische Landschaft immer noch als Nullsummenspiel im Hinblick auf die Vergangenheit sehen; und bei den uns konfrontierenden neuen Gefahren, die wir nicht alleine bekämpfen können - von der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen über Terrorismus und organisiertes Verbrechen bis zur Umweltzerstörung.

Ebenso wie die Generation vor uns muß unsere Generation sich entscheiden. Ohne die Bedrohung des Kalten Krieges, ohne die Schmerzen des wirtschaftlichen Ruins, ohne die frische Erinnerung des Gemetzels des Zweiten Weltkriegs ist es verlockend, unsere privaten Interessen zu verfolgen - sich einfach zurückzulehnen und die Geschichte ihren Lauf nehmen zu lassen. Dieser Versuchung müssen wir widerstehen. Stattdessen müssen wir uns mit der Entschlossenheit auf den Weg machen, die Hoffnung dieses Augenblicks Geschichte werden zu lassen, auf die wir stolz sein können.

Wir, die wir dem Beispiel der Generation folgen, die wir heute ehren, müssen genau das tun. Unsere Aufgabe ist klar: Wir müssen den von dieser Generation ermöglichten Frieden, die Freiheit und den Wohlstand für eine gemeinsame Zukunft gestalten, in der alle Menschen die Sprache der Demokratie sprechen, in der sie das Recht zur Kontrolle ihres Lebens und eine Chance zur Verwirklichung ihrer Träume haben, in der Wohlstand über den ganzen Kontinent hinweg reicht und Staaten Handel treiben, keine Eroberung vornehmen; in der Sicherheit die Domäne aller freien Nationen ist, die zusammenarbeiten; in der keine Nation Europas je wieder gegen ihren Willen ausgeschlossen wird, unserem Wertebündnis beizutreten und wir gemeinsam der übrigen Welt helfen, die von uns so hoch geschätzten Ziele zu erlangen.

Die Vereinigten Staaten und Europa haben sich dieser Mission verschrieben. Wir machen Fortschritte auf einer Landkarte moderner Wunder. Mit der Unterstützung Amerikas und der Europäischen Union legen die seit kurzem freien Nationen Europas den Grundstein der Demokratie. Mit Hilfe der Voice of America des US-Informationsamts (USIA) kann die heutige Feier von Menschen überall auf diesem großartigen Kontinent ungehindert gehört werden.

In Prag, wo es früher eine Straftat war, westliche Sender zu hören, hat Radio Free Europe eine neue Heimat gefunden, und eine unabhängige Presse floriert. In Bukarest hat die Demokratie das Mißtrauen überwunden, während Rumänen und gebürtige Ungarn zum ersten Mal in einer demokratischen Koalitionsregierung vereint sind.

Von Wladiwostok bis Kaliningrad gingen die Menschen in Rußland im letzten Sommer zu einer für alle von uns, die sie beobachteten, völlig demokratischen und offenen Nationalwahl.

Wir müssen jetzt die Herausforderung bewältigen sicherzustellen, daß diese Welle der Demokratie anhält. Die seit kurzem freien Nationen müssen die schwierige Arbeit der Reformen fortsetzen. Die Vereinigten Staaten und Westeuropa müssen weiterhin konkrete Unterstützung für ihre Fortschritte leisten und Rechtssysteme zur Bekämpfung von Verbrechen und Korruption fördern, gegenseitige Kontrolle zur Verhinderung von Machtmißbrauch einführen, zur Einrichtung des Apparats freier und fairer Wahlen beitragen, so daß sie immer wiederholt werden können; die freien Medien und bürgerliche Gruppen stärken, um Rechenschaftspflicht zu fördern und damit eine gute Regierung dem Volk näherzubringen, so daß es tatsächlich ein Mitspracherecht bei sein Leben betreffenden Entscheidungen hat.

Wir waren auch den neuen Demokratien behilflich, ihre am Boden liegenden Volkswirtschaften umzugestalten und von Hilfe zu Handel und Investitionen überzugehen. In Warschau teilen sich Männer und Frauen, die einst um Lebensmittel anstanden, die Früchte von Europas am schnellsten wachsender Volkswirtschaft, in der fast ein Zehntel der Einzelhandelsunternehmen in privater Hand sind. Seit dem Fall der Berliner Mauer haben die internationalen Finanzinstitutionen den neuen Demokratien rund 50 Milliarden Dollar zur Stärkung der Grundlagen ihrer Marktwirtschaften zufließen lassen. Und während neue Märkte auftauchten, flossen weitere 45 Milliarden Dollar an Privatinvestitionen von Orten wie Boston und London, um Unternehmen von Budapest bis L'viv zu unterstützen.

Während die neuen Demokratien weiterhin die Berge der Marktreform erklimmen, besteht unsere Herausforderung darin, ihnen behilflich zu sein, die Vorteile des Wohlstands besser zu nutzen, auf ein möglichst stabiles und sicheres Unternehmensklima hinzuarbeiten, in ihre Volkswirtschaften zu investieren, ihnen unternehmerisches Geschick zu vermitteln und die Türen von Institutionen zu öffnen, dank denen unsere Gemeinschaft prosperieren kann.

Ich möchte nochmals wiederholen, daß die Vereinigten Staaten die Europäische Union zu ihrem Engagement für die Erweiterung nach Zentral- und Osteuropa beglückwünschen. Wir unterstützen diesen historischen Prozeß und würden sein schnelles Vorankommen begrüßen. Ein wohlhabenderes Europa wird ein stärkeres Europa sein und auch ein stärkerer Partner für Europas nordamerikanische Freunde in Amerika und Kanada.

Nationen, die schwierige Reformen in Angriff nehmen, sollten wissen, daß das, was sie in Freiheit aufbauen, in Sicherheit Bestand haben kann. Durch die NATO, das Kernstück der transatlantischen Sicherheit, können wir für den Osten Europas das tun, was wir für den Westen Europas geleistet haben - die Freiheit verteidigen, Demokratie stärken, alte Rivalitäten beschwichtigen, Integration beschleunigen und ein stabiles Klima schaffen, in dem sich Wohlstand mehren kann.

Wir passen die NATO zur Übernahme neuer Aufgaben an - öffnen ihre Türen für Europas neue Demokratien, unterstützen ihre Verbindungen zu Nichtmitgliedstaaten durch eine gestärkte Partnerschaft für den Frieden und schaffen eine praktische, dauerhafte Partnerschaft zwischen der NATO und einem demokratischen Rußland - dies alles ist darauf ausgerichtet sicherzustellen, daß die NATO stark bleibt, das Zusammenwachsen Europas unterstützt und bei der Bewältigung unserer neuen Sicherheitsherausforderungen eine Führungsrolle übernimmt.

Gestern haben die Staats- und Regierungschefs der NATO und Rußlands in Paris die historische Grundakte unterzeichnet, die uns alle sicherer machen wird. Wir werden konsultieren, koordinieren und - wo wir beide einer Meinung sind - gemeinsam handeln, so wie wir es jetzt in Bosnien tun.

Überlegen Sie, was dies für ein Meilenstein ist. Seit Jahrhunderten war die größte sicherheitspolitische Sorge in Europa die Konfrontation zwischen Ost und West. Zum ersten Mal haben eine neue NATO und ein neues Rußland die Zusammenarbeit als Partner bei der Bewältigung von Herausforderungen für ihre gemeinsame Sicherheit in einem neuen und ungeteilten Europa vereinbart, in dem keine Nation ihre Größe im Hinblick auf ihre Fähigkeit definiert, ihre Nachbarn zu dominieren. Wir müssen jetzt die Herausforderung meistern, Sicherheit über veraltete Trennlinien hinweg zu fördern, sicherstellen, daß die NATO-Partnerschaft mit Rußland funktioniert und die historische Umgestaltung der NATO fortsetzen.

In weniger als sechs Wochen wird die NATO erneut in Madrid zusammenkommen, um die ersten neuen Demokratien Europas einzuladen, das Bündnis zu verstärken. Die Aussicht einer NATO-Mitgliedschaft hat bereits zu größerer Stabilität geführt, da die eine Mitgliedschaft anstrebenden Länder die Reformen verstärken und eben die Meinungsverschiedenheiten beilegen, die zu künftigen Konflikten führen könnten.

Die ersten neuen Mitglieder werden nicht die letzten sein. Die Türen der NATO müssen und werden für all diejenigen offen bleiben, die zur Übernahme der Pflichten einer Mitgliedschaft in der Lage sind. Wir werden die Partnerschaft für den Frieden stärken und einen neuen euroatlantischen Partnerschaftsrat gründen, so daß andere Nationen ihre Zusammenarbeit mit der NATO verstärken und die Vorbereitungen für die Mitgliedschaft fortsetzen können.

Wir wollen jedoch eindeutig klarstellen: Es gibt auch Pflichten. Erweiterung bedeutet die Ausdehnung der feierlichsten Garantien, die eine Nation geben kann - eine Verpflichtung zur Sicherheit des anderen. Sicherheit und Frieden sind nicht billig. Neue und derzeitige Verbündete gleichermaßen müssen bereit sein, die Last unserer Ideale und unserer Interessen zu tragen.

Unsere kollektiven Bestrebungen in Bosnien spiegeln sowohl die Dringlichkeit als auch das Versprechen unserer Mission wider. Wo einst Terror und Tragödien regierten, stehen NATO-Truppen mit 14 Partnernationen - Amerikanern und Russen, Deutschen und Polen, Norwegern und Bulgaren - für die gemeinsame Sache Seite an Seite, Frieden in das Herz Europas zu bringen. Wir müssen jetzt diesen hart erkämpften Frieden konsolidieren, politische Aussöhnung und wirtschaftlichen Wiederaufbau fördern, die Arbeit des Internationalen Kriegsverbrechertribunals hier in Den Haag unterstützen und dazu beitragen, daß der bosnische Frieden die Versprechen des Daytoner Abkommens Realität werden läßt.

Heute bekräftige ich gegenüber den Menschen in Europa, was General Marshall vor 50 Jahren sagte: Die Amerikaner stehen an Ihrer Seite. Wir haben aus der Geschichte gelernt. Wir werden nicht weggehen.

Ebenso wie vor fünf Jahrzehnten sind unsere Schicksale miteinander verknüpft. Für die Vereinigten Staaten ist die Verpflichtung zu unserer gemeinsamen Zukunft keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Wir schließen die Tür zum 20. Jahrhundert - einem Jahrhundert, das die Menschheit von ihrer schlimmsten und von ihrer besten Seite gesehen hat. Wir wollen uns heute hier zur Zusammenarbeit verpflichten, um das neue Jahrhundert zu einer Zeit zu machen, in der die Partnerschaft zwischen Amerika und Europa das Leben aller Menschen auf der Welt verbessert.

Wir wollen den Geist der Hoffnung und Erneuerung wiederbeleben, für den die Lebensgeschichte von Gustaaf Sedee steht. Er hat einen Sohn, Bert, der ein Bankmanager ist. Heute trägt er dazu bei, das Vermächtnis zu verwirklichen, das sein Vater so bewegend beschrieben hat - denn ebenso wie der Marshallplan die Investitionen tätigte, die zur Wiederankurbelung der Industrie Hollands beitrugen, hilft Bert Sedees Bank holländischen Unternehmen bei der Finanzierung von Investitionen in Zentral- und Osteuropa. Ebenso wie das amerikanische Volk den Menschen seines Heimatlandes die Hand reichte, reichen Bert Sedee und seine Kollegen den Menschen in Slowenien, Lettland, Bosnien und andernorts die Hand.

Unsere Gedanken sind heute auch bei den jüngsten Mitgliedern der Familie Sedee - Gustaaf Sedees Enkelkindern Roeland und Sander, neun Monate und eineinhalb Jahre alt. Ich frage mich, was sie in 50 Jahren sagen werden. Ich hoffe, daß sie und all die anderen jungen Leute, die zuhören - diejenigen, die wissen, was vor sich geht, und diejenigen, die noch zu jung sind, um es zu verstehen - sagen können, wir vermachen Euch 50 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand. Ich hoffe, daß Sie Ihre Söhne und Töchter in einem Europa großgezogen haben, dessen Horizonte weiter als seine Grenzen sind. Ich hoffe, Sie werden Ihren Enkelkindern - deren Gesichter die meisten von uns nicht mehr sehen werden - sagen, daß diese Generation sich der Herausforderung gestellt hat, Gestalter des Friedens zu sein.

Ich hoffe, daß wir alle des Vermächtnisses von George Marshall gedenken werden und uns eine vielversprechendere Zukunft vorstellen als die Menschen je erlebt haben.

Ich danke Ihnen. Gott schütze Sie.

 
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Aktualisiert: August 2001