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Die Amerikaner haben drei nationale Feiertage, die es in vielen anderen Ländern auch gibt: Ostersonntag, den ersten Weihnachtsfeiertag und Neujahr. An Ostern, einem variablen Feiertag, der auf einen Sonntag im Frühjahr fällt, wird nach christlichem Glauben die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert. Für Christen ist Ostern ein Tag der Gottesdienste, an dem die Familie zusammenkommt. Viele Amerikaner folgen alten Traditionen - sie färben hartgekochte Eier und geben Kindern Körbe mit Süßigkeiten. Am Tag darauf, dem Ostermontag veranstaltet der Präsident der Vereinigten Staaten eine Ostereiersuche für Kinder im Garten des Weißen Hauses. Der 1. Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember ist ebenfalls ein christlicher Feiertag, an dem die Geburt des Christuskindes gefeiert wird. Die Häuser und Gärten mit Lichtern zu schmücken, Weihnachtsbäume, Geschenke und Weihnachtskarten sind auch für viele nichtchristliche Amerikaner zum Brauch geworden. Neujahr ist natürlich der 1. Januar. Die Feierlichkeiten hierzu beginnen am Abend vorher, wenn die Amerikaner sich versammeln, um sich ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen. TYPISCH AMERIKANISCHE FEIERTAGE Acht weitere Feiertage sind typisch amerikanisch (obwohl es einige auch in anderen Ländern gibt). Für die meisten Amerikaner sind zwei von besonderer Bedeutung für die Würdigung der nationalen Wurzeln: Thanksgiving und der 4. Juli. Thanksgiving wird am vierten Donnerstag im November gefeiert. Viele Amerikaner nehmen sich auch am Freitag danach noch frei, so dass sie ein langes Wochenende haben, an dem sie teilweise weit reisen, um Familie und Freunde zu besuchen. Dieser Feiertag geht auf das Jahr 1621 zurück, ein Jahr nachdem die Puritaner in Massachusetts eintrafen, entschlossen, ihre nonkonformistische Religion ohne Einmischung zu praktizieren. Nach einem harten Winter, in dem fast die Hälfte von ihnen starb, wandten sie sich hilfesuchend an die in ihrer Nähe lebenden Indianer, die ihnen beibrachten, wie man Mais und andere Nutzpflanzen anbaut. Die reichhaltige Ernte des nächstens Herbstes inspirierte die Pilger zu einem Dankesfest. Das Thanksgivingfest wurde zu einer nationalen Tradition – nicht nur, weil so viele Amerikaner zu Wohlstand kamen, sondern auch, weil die Opfer, die die Pilger für ihre Freiheit brachten, noch immer die Fantasie beflügeln. Bis heute wird an Thanksgiving fast immer eines der Gerichte serviert, die es auch beim ersten Thanksgivingmahl gab: Truthahnbraten, Preiselbeersauce, Kartoffeln, Kürbiskuchen. Vor der Mahlzeit sagen die Familie oder Freunde meist Dank für die Gaben und die Freude, bei dieser Gelegenheit zusammen zu sein. Am 4. Juli oder Unabhängigkeitstag wird der Geburt der Nation gedacht – der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776. Es ist ein Tag der Picknicks und patriotischen Umzüge, gefolgt von einer Nacht der Konzerte und Feuerwerke. Es ist weit verbreitet, an diesem Tag die amerikanische Flagge zu hissen (wie auch am Memorial Day und an anderen Feiertagen). Am 4. Juli 1976 wurde der 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung mit großen Festen im ganzen Land begangen. Neben Thanksgiving und dem 4. Juli gibt es sechs weitere typisch amerikanische Feiertage. Martin Luther King Day: Der Reverend Martin Luther King jr., ein afroamerikanischer Geistlicher, wird für seine unermüdlichen Anstrengungen geehrt, gewaltlos Bürgerrechte für alle Menschen zu erkämpfen. Seit seiner Ermordung 1968 werden an seinem Geburtstag am 15. Januar Gedenkgottesdienste abgehalten. 1986 wurde dieser Tag durch den dritten Montag im Januar ersetzt und zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Presidents' Day: Bis Mitte der Siebzigerjahre war der 22. Februar, der Geburtstag von George Washington, Held des Unabhängigkeitskrieges und erster Präsident der Vereinigten Staaten, ein nationaler Feiertag. Außerdem war der 12. Februar, der Geburtstag des Bürgerkriegspräsidenten Abraham Lincoln, in den meisten Bundesstaaten ein Feiertag. Die beiden Tage wurden zusammengelegt und der Feiertag auf eine Würdigung aller ehemaligen Präsidenten erweitert. Er wird am dritten Montag im Februar begangen. Memorial Day: Dieser Feiertag am vierten Montag im Mai gilt der Ehrung der Toten. Obwohl der Feiertag aus der Zeit nach dem Bürgerkrieg hervorging, wurde er zu einem Gedenktag für die Toten aller Kriege und die Toten im Allgemeinen mit speziellen Feierlichkeiten auf Friedhöfen, in Kirchen und an andern öffentlichen Orten. Labor Day: Am ersten Montag im September wird mit diesem Feiertag die erwerbstätige Bevölkerung des Landes meist mit Umzügen geehrt. Für die meisten Amerikaner ist dieser Tag das Ende der Sommer- und Feriensaison und für viele Schüler der Beginn des Schuljahres. Columbus Day: Am 12. Oktober 1492 landete der italienische Seefahrer Christopher Columbus in der Neuen Welt. Obwohl die meisten anderen Länder in Nord- und Südamerika diesen Tag am 12. Oktober feiern, wird er in den Vereinigten Staaten am zweiten Montag im Oktober begangen. Veterans Day: Dieser Tag hieß ursprünglich Armistice Day (Tag des Waffenstillstands) und wurde zu Ehren der Amerikaner eingeführt, die im Ersten Weltkrieg dienten. Er fällt auf den 11. November, den Tag, an dem der Krieg 1918 endete, aber jetzt wird an diesem Tag den Veteranen aller Kriege gedacht, an denen die Vereinigten Staaten beteiligt waren. Veteranenorganisationen veranstalten Paraden und der Präsident legt üblicherweise einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten am Arlington National Cemetery auf der anderen Seite des Potomac gegenüber von Washington nieder. WEITERE FESTTAGE Zwei weitere Tage im Jahr, bei denen es sich nicht um Feiertage handelt, werden in den Vereinigten Staaten feierlich begangen. Am Valentinstag am 14. Februar (benannt nach einem frühgeschichtlichen christlichen Märtyrer), beschenken die Amerikaner die Menschen, die sie lieben, meist mit Süßigkeiten oder Blumen. An Halloween am 31. Oktober (dem Tag vor Allerheiligen) verkleiden sich die Kinder mit lustigen oder gruseligen Kostümen und gehen trick or treating: Sie klopfen an die Türen der Nachbarn, von denen erwartet wird, dass sie kleine Geschenke – Süßigkeiten oder Geld – verteilen. Erwachsene können sich für Halloween-Partys ebenfalls verkleiden. Verschiedene ethnische Gruppen in den Vereinigten Staaten feiern bestimmte für sie bedeutende Tage, obwohl sie keine gesetzlichen Feiertage sind. Die hohen jüdischen Feiertage beispielsweise liegen im September, und die meisten Arbeitgeber berücksichtigen dies, indem sie in dieser Zeit Urlaub genehmigen. Amerikaner irischer Abstammung feiern den Schutzheiligen Irlands, St. Patrick, am 17. März. Das ist ein fröhlicher Tag, an dem viele Amerikaner zu Ehren der "Grünen Insel" grüne Kleidung tragen. Mardi Gras – der Tag vor Beginn der christlichen Fastenzeit Ende des Winters – ist ein großes Ereignis in New Orleans (Louisiana), an dem riesige Umzüge und ausgelassene Feiern stattfinden. Wie der französische Name schon impliziert (Mardi Gras heißt "fetter Dienstag", der letzte Tag, an dem vor der Bußsaison der Fastenzeit noch herzhaft gegessen werden darf), geht die Tradition auf die Besiedelung der Stadt durch französische Einwanderer zurück. Es gibt viele weitere Feierlichkeiten ethnischer Gruppen, insbesondere in New York. Angemerkt werden sollte, dass es aufgrund der vielen Verwaltungsebenen in den Vereinigten Staaten Missverständnisse geben kann, welche öffentlichen und privaten Einrichtungen an einem bestimmten Feiertag geschlossen sind. Tageszeitungen sind gute Quellen für allgemeine Informationen, aber falls bei Besuchern Zweifel bestehen, sollten sie frühzeitig Informationen einholen. Originaltext: "National Celebrations" aus der Broschüre "Portrait of the USA", die vom Büro für internationale Informationsprogramme des US-Außenministeriums herausgegeben wurde. (erschienen im Amerika Dienst, 26. Oktober 2005) |
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U.S. Diplomatic Mission to Germany/Public
Affairs/Information Resource Centers Aktualisiert: Oktober 2005 |