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Sammy, the eagle (mascot)

Ein vielfältiges Bildungssystem
Strukturen, Standards und Herausforderungen

Das amerikanische Bildungswesen ist ein komplexes Thema, da sich eine einzige Schule auf Ressourcen von verschiedenen öffentlichen und privaten Institutionen stützen kann. Ein Schüler kann beispielsweise eine private High School besuchen, deren Lehrplan den staatlichen Maßstäben entspricht, an der einige naturwissenschaftliche Kurse durch Bundesmittel finanziert werden und deren Sportmannschaften die öffentlichen Spielfelder vor Ort nutzen.

Ungeachtet dieser Vielfalt ist es allerdings möglich, einen allgemeinen Überblick über das amerikanische Bildungswesen zu geben.

VIELE WAHLMÖGLICHKEITEN

Fast 90 Prozent der amerikanischen Schüler besuchen öffentliche Grund- und Sekundarschulen, die aus kommunalen und bundesstaatlichen Steuern finanziert werden und kein Schulgeld erheben. Die Grundschule umfasst üblicherweise die Klassenstufen eins bis acht, einschließlich eines Kindergartens. Es gibt allerdings auch Grundschulen, die nach der sechsten Klasse enden. Die Schüler besuchen dann von Klasse sieben bis neun die Middle School oder die Junior High School. Die Sekundarschule oder High School deckt üblicherweise die Klassenstufen neun bis zwölf ab, manche beginnen aber auch erst mit der zehnten Klasse.

Die meisten Schüler, die keine öffentliche Grund- oder Sekundarschule besuchen, sind an Privatschulen, für die ihre Eltern Schulgeld bezahlen. Vier von fünf Privatschulen werden von Religionsgemeinschaften betrieben. In diesen Schulen ist Religionsunterricht Teil des Lehrplans, der auch den traditionellen akademischen Unterricht einschließt. (An öffentlichen Schulen gibt es keinen Religionsunterricht. Das Thema des Schulgebets wird in Kapitel 4 erörtert.) Es gibt außerdem eine kleine, aber zunehmende Anzahl von Eltern, die ihre Kinder selbst unterrichten, eine Praxis, die als Hausunterricht bekannt ist.

Die Vereinigten Staaten haben kein nationales Schulsystem. Die Schulen werden mit Ausnahme von Militärakademien (beispielsweise die US-Marineakademie in Annapolis, Maryland) auch nicht von der Bundesregierung betrieben. Die Regierung stellt für die Bundesbildungsprogramme, an denen sowohl öffentliche als auch private Schulen teilnehmen, allerdings Leitlinien auf und Mittel bereit. Federführend ist das US-Bildungsministerium.

Im amerikanischen Sprachgebrauch wird ein College als eine weiterführende akademische Institution bezeichnet, die Kurse zu bestimmten Themenbereichen anbietet. Ein geisteswissenschaftliches College bietet beispielsweise Kurse in Literatur, Sprachen, Geschichte, Philosophie und Naturwissenschaften an, während ein Wirtschaftscollege Kurse in Buchführung, Investment und Marketing anbietet. Viele Colleges sind unabhängig. Sie verleihen üblicherweise nach einem Studiengang von vier Jahren einen Bachelor. Colleges können aber auch Teil von Universitäten sein. Eine große Universität besteht normalerweise aus mehreren Colleges, verschiedenen Graduiertenprogrammen, einem oder mehreren Fachbereichen zur akademischen Berufsausbildung (beispielsweise eine juristische oder medizinische Fakultät) sowie einer oder mehreren Forschungseinrichtungen. (Amerikaner verwenden das Wort College oft als Bezeichnung für ein College oder eine Universität.)

Jeder Bundesstaat hat seine eigene Universität, und einige Staaten betreiben große College- und Universtitätsnetzwerke. Die State University of New York hat beispielsweise mehr als 60 Hochschulgelände im Bundesstaat New York. Auch einige Städte haben ihre eigenen öffentlichen Universitäten. In vielen Gegenden bilden Junior oder Community Colleges für einige Schüler eine Brücke zwischen der High School und einem vierjährigen Collegebesuch. An Junior Colleges können die Studenten das Kursprogramm ihrer ersten beiden Collegejahre im Allgemeinen günstiger und näher an zu Hause absolvieren.

Anders als öffentliche Grund- und Sekundarschulen erheben öffentliche Colleges und Universitäten meist eine Studiengebühr. Allerdings ist der Betrag oft viel niedriger als der von vergleichbaren privaten Institutionen erhobene, die keine vergleichbare staatliche Unterstützung erhalten. Viele Studenten besuchen das College – ob öffentlich oder privat – mithilfe von Bundesdarlehen, die nach dem Abschluss zurückgezahlt werden müssen.

Etwa 25 Prozent der Colleges und Universitäten werden privat von Religionsgemeinschaften betrieben. Die meisten stehen Studenten aller Konfessionen offen. Es gibt auch viele private Institutionen ohne religiöse Ausrichtung. Colleges, ob öffentlich oder privat, sind von drei Einkommensquellen abhängig: den Studiengebühren, Schenkungen (Spenden von Wohltätern) und staatlichen Mitteln.

Es gibt keine klare Unterscheidung zwischen der Qualität der Ausbildung an öffentlichen oder privaten Colleges und Institutionen. Die öffentlichen Universitäten in Kalifornien und Virginia werden beispielsweise im Allgemeinen gleich gut beurteilt wie die Ivy League, acht private Eliteuniversitäten im Nordosten der Vereinigten Staaten. Das bedeutet allerdings nicht, dass alle Institutionen gleich sind. Ein Student, mit dem Abschluss eines hochrenommierten Colleges hat möglicherweise erhebliche Vorteile bei der Arbeitssuche. Deshalb kann der Wettbewerb unter den renommierten Institutionen sehr stark sein.

Ein Collegestudent belegt Kurse in seinem Hauptfach (dem Fachgebiet, auf das er sich spezialisieren möchte) und in Wahlfächern (Kurse, die nicht Pflicht sind, sondern vom Studenten gewählt werden). Schätzungsweise bieten amerikanische Colleges und Universitäten mehr als 1.000 Hauptfächer an.

BILDUNG, EINE LOKALE ANGELEGENHEIT

Von Hawaii bis Delaware, von Alaska bis Louisiana hat jeder der 50 Staaten seine eigenen Gesetze zum Bildungswesen. In den einzelnen Staaten gibt es teils ähnliche, teils unterschiedliche Gesetze. Zum Beispiel:

In allen Bundesstaaten besteht Schulpflicht. Allerdings gibt es verschiedene Altersgrenzen. In den meisten Bundesstaaten gilt die Schulpflicht bis zum 16. Lebensjahr, in einigen bis zum 18. Deshalb erhält jedes Kind in den Vereinigten Staaten eine Schulausbildung von mindestens 11 Jahren. Dies gilt unabhängig vom Geschlecht des Kindes, seiner ethnischen Zugehörigkeit, Religion, etwaiger Lernbehinderungen, körperlicher Behinderungen, der Fähigkeit, Englisch zu sprechen, der Staatsangehörigkeit oder des Status als Einwanderer. (Obwohl einige Kongressabgeordnete sich dafür aussprachen, dass die Bundesstaaten Kindern von illegalen Einwanderern die öffentliche Schulbildung verweigern dürfen, wurde ein solcher Vorschlag nicht zum Gesetz.)

Einige Staaten nehmen großen Einfluss auf die Auswahl des Lernmaterials für ihre Schüler. Ausschüsse der Bundesstaaten können beispielsweise entscheiden, welche Schulbücher mit staatlichen Mitteln gekauft werden. In anderen Bundesstaaten werden derartige Entscheidungen den Vertretern der Schulen vor Ort überlassen.

Obwohl es in den Vereinigten Staaten keinen bundesweit gültigen Lehrplan gibt, werden bestimmte Fächer in fast allen Grund- und Sekundarschulen im ganzen Land unterrichtet. An fast jeder Grundschule wird beispielsweise Mathematik, Sprache (einschließlich Lesen, Grammatik, Schreiben und Literatur), Stilkunde, Naturwissenschaften, Gesellschaftskunde (einschließlich Geschichte, Erdkunde, Staatsbürgerkunde und Wirtschaft) sowie Sport unterrichtet. In vielen Schulen wird den Kindern die Bedienung von Computern beigebracht, die auch zum integralen Bestandteil vieler anderer Unterrichtsfächer geworden sind.

Zusätzlich zu den Pflichtfächern – beispielsweise ein Jahr amerikanische Geschichte, zwei Jahre Literatur etc. – bieten Sekundarschulen üblicherweise Wahlfächer an. Zu den beliebten Wahlfächern gehören darstellende Künste, Fahrschule, Kochen, und Werkunterricht (die Verwendung von Werkzeugen, Tischlerei und Reparatur von Maschinen).

SICH VERÄNDERNDE STANDARDS

Bis in die Fünfzigerjahre gab es viele Pflicht- und wenige Wahlfächer. In den Sechziger- und Siebzigerjahren ging die Tendenz zu mehr Wahlfreiheit für die Schüler. In den Achtzigerjahren überdachten Eltern und Pädagogen allerdings diese Praxis noch einmal. Der Hauptgrund für ihre Besorgnis war die mögliche Verbindung zwischen der zunehmenden Zahl von Wahlfächern und der langsamen, aber stetigen Verschlechterung der Ergebnisse amerikanischer Schüler bei den standardisierten Mathematik-, Lese- und Naturwissenschafttests.

Gleichzeitig begannen Collegeadministratoren und führende Unternehmensangestellte sich zu beschweren, dass einige High-School-Absolventen Förderunterricht in den Schlüsselfächern Lesen, Schreiben und Mathematik benötigten. Etwa 99 Prozent aller amerikanischen Erwachsenen gaben in der Volkszählung 1980 an, lesen und schreiben zu können. Kritiker behaupten allerdings, dass etwa 13 Prozent der 17-Jährigen in den Vereinigten Staaten "funktionale Analphabeten" seien. Das bedeutet, sie waren nicht in der Lage, alltägliche Aufgaben wie das Verstehen von schriftlichen Anweisungen oder das Ausfüllen von Bewerbungsunterlagen zu bewältigen.

In den Achtzigerjahren gingen Experten jedem denkbaren Grund für die Verschlechterung der Durchschnittsergebnisse nach. Einer davon war das Fernsehen, dem die Herstellung mittelmäßiger Programme vorgeworfen wurde. Laut Expertenmeinung sahen amerikanische Kinder zu viel fern – im Durchschnitt 25 Stunden pro Woche. Schulvorstände wurden kritisiert, weil sie die Lehrer zu schlecht bezahlten, mit dem Ergebnis, dass gute Lehrer meist den Beruf wechselten, und dafür, dass sie den Schülern einfacheres Lernmaterial gaben, so dass alle einen Abschluss erzielen konnten – ein Phänomen, das als die "Verdummung" des Lehrplans bekannt ist.

Es wurde jedoch kein Grund gefunden, der allein für das Problem in der Sekundarbildung in den Vereinigten Staaten verantwortlich war. Und ebenso gab es nicht die eine Lösung. Das Bildungsministerium setzte eine nationale Kommission zur Untersuchung dieser Frage ein. 1983 gab die Kommission mehrere Empfehlungen ab: Verlängerung des Schultags, Formulierung neuer Kernbestandteile des Lehrplans für alle Schüler (vier Jahre Englisch, drei Jahre Mathematik, Naturwissenschaften und Gesellschaftskunde, ein halbes Jahr Informatik) sowie die Erhöhung der Leistungsstandards für jedes Lehrfach. Als Folge hiervon haben viele Schulen ihre Anforderungen erhöht, und die Testergebnisse der amerikanischen Kinder verbessern sich.

1989 erhielt die Bewegung zur Reform des amerikanischen Bildungssystems durch Präsident George Bush und die Gouverneure aller 50 Bundesstaaten neuen Schwung, als diese sechs Ziele aufstellten, die bis zum Jahr 2000 erreicht sein sollten:

Alle Kinder sollen die Schule mit den nötigen Voraussetzungen zum Lernen beginnen.
90 Prozent aller High-School-Schüler sollen den Abschluss machen.
Alle Schüler sollen an bestimmten Schlüsselpunkten ihres schulischen Fortschritts Kompetenz in Kernfächern erlangen.
Amerikanische Schüler sollen in ihren mathematischen und naturwissenschaftlichen Leistungen weltweit an erster Stelle stehen.
Jeder amerikanische Erwachsene soll Lesen und Schreiben können und die für einen Staatsbürger und Erwerbstätigen erforderlichen Fähigkeiten besitzen.
Alle Schulen sollen frei von Drogen und Gewalt sein und ein diszipliniertes, dem Lernen förderliches Umfeld bieten.

Der Kongress stellte das Programm Goals 2000 auf, im Rahmen dessen Bundesmittel bereitgestellt werden, um die Bundesstaaten bei der Erlangung dieser Ziele zu unterstützen. 1996 waren bereits Fortschritte erzielt worden – 86 Prozent aller amerikanischen Schüler schlossen die High School ab, die Ergebnisse der mathematischen und naturwissenschaftlichen Tests hatten sich um eine volle Notenstufe verbessert, und die Hälfte aller Vierjährigen nahm an Programmen zur Vorbereitung auf die Schule teil.

Inzwischen gibt es Bestrebungen zur Aufstellung nationaler Standards für Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch und Geschichte – ein Unterfangen, das Präsident Clinton nachdrücklich unterstützte. Vor dem Bildungsgipfel der National Governors Association sagte er 1996: "Ich glaube, das Beste, das man tun kann, ist, hohe Erwartungen an die Schüler zu stellen – sie in dem Glauben zu bestärken, dass sie lernen können, ... zu beurteilen, ob sie lernen oder nicht und sie sowohl zur Rechenschaft zu ziehen als auch zu belohnen."

SOZIALE FRAGEN AN AMERIKANISCHEN SCHULEN

Zusätzlich zu der Herausforderung, Leistung zu erbringen, stehen amerikanische Schulen vor neuen Problemen. Sie müssen den Zustrom an Einwandererkindern bewältigen, von denen viele wenig oder gar kein Englisch sprechen. Sei müssen auf die Anforderung an den Lehrplan reagieren, die verschiedenen Kulturen aller Kinder widerzuspiegeln. Die Schulen müssen sicherstellen, dass die Schüler grundlegende Fertigkeiten für den Arbeitsmarkt erlernen, und sie müssen den Bedürfnissen von nichttraditionellen Schülern gerecht werden, wie beispielsweise Mütter im Teenageralter.

Die Schulen gehen diese Probleme auf eine Art und Weise an, die die Vielfalt des amerikanischen Bildungssystems widerspiegelt. Sie stellen eine große Zahl von Lehrern für Englisch als Fremdsprache ein oder bilden diese aus. In einigen Gemeinden richten sie bilinguale Schulen ein. Sie öffnen den traditionellen, auf Europa ausgerichteten Lehrplan und nehmen Material aus Afrika, Asien und anderen Kulturen auf.

Die Schulen unterweisen die fast 40 Prozent der amerikanischen Schüler, die keine höhere Bildung anstreben, auch in kognitiven Fertigkeiten. In den Worten eines Berichts der Kommission zum Erwerb der erforderlichen Qualifikationen: "Ein starkes Rückgrat, die Bereitschaft zu arbeiten und ein High-School-Abschluss waren einst alles, was für einen Start ins Berufsleben Amerika erforderlich war. Das reicht nun nicht mehr aus. Ein gut entwickelter Verstand, die dauerhafte Bereitschaft zu lernen und die Fähigkeit, das Erlernte umzusetzen, sind die Schlüssel für die Zukunft unserer Jugend, den Erfolg unserer Unternehmen und das wirtschaftliche Wohlergehen unserer Nation."

EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE WEITERFÜHRENDE BILDUNG IN DEN VEREINIGTEN STAATEN

Die Vereinigten Staaten sind unter den Industrienationen führend, was den Prozentsatz der jungen Menschen an weiterführenden Bildungseinrichtungen angeht. Für einige Berufszweige – Jura, Medizin, Bildung, Ingenieurwesen – ist ein Collegebesuch der erforderliche erste Schritt. Mehr als 60 Prozent aller Amerikaner sind heute an Arbeitsplätzen tätig, die die Verwaltung von Informationen beinhalten, und ein High-School-Abschluss ist für eine derartige Arbeit selten ausreichend. Andere Berufe setzen einen Collegeabschluss nicht zwingend voraus, aber er verbessert oft die Chancen bei der Arbeitsplatzsuche und kann zu einem besseren Gehalt führen.

Die breite Verfügbarkeit einer Collegeausbildung in den Vereinigten Staaten datiert auf das Jahr 1944 zurück, als der Kongress ein Gesetz verabschiedete, das unter dem Namen GI Bill bekannt ist. (GI, also government issue – Staatseigentum – war der Spitzname der amerikanischen Soldaten, und das Gesetz verfügte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs finanzielle Unterstützung für die Mitglieder der Streitkräfte.) Bis 1955 hatten zwei Millionen Veteranen des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs das GI-Gesetz zum Collegestudium genutzt. Viele stammten aus armen Familien und hätten ohne das Gesetz keine Möglichkeit gehabt, das College zu besuchen. Der Erfolg des Programms veränderte die Vorstellung der Amerikaner darüber, wer am College studieren sollte.

Etwa gleichzeitig begann die stetige Zunahme der Zahl von Frauen an amerikanischen Colleges; 1993 erhielten Frauen 54 Prozent aller Diplome, verglichen mit 24 Prozent im Jahr 1950. Mit dem Ende der Rassentrennung in den Fünfziger- und Sechzigerjahren schrieben sich auch eine Rekordzahl von Afroamerikanern am College ein. Die Prozentzahl der Afroamerikaner, die das College besuchen, ist allerdings immer noch niedriger als die der restlichen Bevölkerung. 1992 waren 47,9 Prozent aller Afroamerikaner mit High-School-Abschluss am College eingeschrieben, verglichen mit 61,7 Prozent aller Schüler mit High-School-Abschluss.

LIBERALE ODER BERUFSBEZOGENE AUSBILDUNG?

Wie die High Schools werden auch die amerikanischen Colleges manchmal dafür kritisiert, zu wenig Pflicht- und zu viele Wahlfächer anzubieten. Mitte der Achtzigerjahre veröffentlichte der Verband amerikanischer Colleges einen Bericht, der die Vermittlung eines allgemeinen Wissenskanons an Collegestudenten forderte. Ein ähnlicher Bericht Involvement in Learning des Nationalen Bildungsinstituts kam zu dem Schluss, dass der Collegestudienplan "zu berufsbezogen" geworden war. Der Bericht warnte auch, dass die Collegeausbildung den Studenten womöglich nicht mehr die "gemeinsamen Werte und das Wissen" vermittelte, die die Amerikaner traditionell zusammenhielten.

Diese Berichte gingen einher mit einem Trend weg von den Geisteswissenschaften. Die Studenten wählten stattdessen Hauptfächer, die sie auf bestimmte Berufe vorbereiten sollten. 1992 wurden 51 Prozent aller Bachelor-Abschlüsse im Bereich Wirtschaft und Management, Kommunikation, Informatik, Bildung, Ingenieur- und Gesundheitswesen erteilt.

Dieser Trend wirft Fragen in Bezug auf die Bildungsphilosophie aller Industrieländer auf. Gibt es in einem Zeitalter technologischer Durchbrüche und hochspezialisierter Berufe immer noch einen Bedarf an Generalisten mit einem breiten Allgemeinwissen und gut entwickelten Fähigkeiten der Argumentation und Kommunikation? Wenn die Antwort auf die Frage ja lautet, sollte die Gesellschaft dann Schritte unternehmen, um ihre Colleges und Universitäten zu ermutigen, mehr solcher Generalisten hervorzubringen? Amerikanische Pädagogen werden, ebenso wie ihre Kollegen in anderen Ländern, diese Fragen weiter erörtern.


Originaltext: "Portrait of America:
A Diverse Educational System" aus der Broschüre "Portrait of the USA", die vom Büro für internationale Informationsprogramme des US-Außenministeriums herausgegeben wurde. (erschienen im Amerika Dienst, 9. Januar 2006)

 
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Aktualisiert: Januar 2006