USA bewilligen zusätzliche Millionen an Nahrungsmittelhilfe
für das afghanische Volk
Rede von Präsident Bush
4. Oktober 2001
Vielen Dank. Bitte setzen Sie sich. Vielen Dank Ihnen allen. Herr
Außenminister, ich fühle mich geehrt, dass Sie mich erneut
eingeladen haben. Ich freue mich, wieder hier zu sein und im Namen
des amerikanischen Volkes den Patrioten zu danken, die für
unser Außenministerium arbeiten. Vielen Dank für Ihre
harte Arbeit. Vielen Dank für Ihr Engagement. Vielen Dank für
Ihre Liebe zu Amerika.
Ich bin auch hier, um eine Initiative zur Unterstützung des
afghanischen Volkes in einer Zeit der Krise und in einer Zeit der
Not bekannt zu geben. Amerika wird unerschütterlich sein und
sich den Sponsoren des Terrors widersetzen. Und Amerika wird unerschütterlich
sein und den Menschen helfen, die durch diese Regime Schaden erleiden.
Herr Außenminister, ich bin stolz auf Ihre Führungsrolle.
Als ich das letzte Mal hier war, habe ich vorausgesagt, dass Sie
ein großartiger Außenminister sein würden. Sie
haben mich nicht enttäuscht. Und genauso wenig haben mich die
Mitarbeiter des Außenministeriums enttäuscht - nicht
nur hier in Washington, sondern auch in den Botschaften auf der
ganzen Welt. Amerika ist stolz auf Ihre Arbeit. Und die Tatsache,
das wir uns geschlossen dem Kampf gegen den Terrorismus stellen,
ist für Amerika beruhigend.
Wir engagieren uns für eine hehre Sache. Und das ist, den
Übeltätern laut und deutlich zu sagen, dass wir sie ablehnen,
dass wir uns entschieden gegen den Terror stellen, und dass diese
großartige Nation zusammen mit vielen anderen Nationen die
Freiheit verteidigen wird.
Ich möchte denjenigen unter Ihnen danken, die besonders viele
Stunden gearbeitet haben, um diese fantastische Koalition hervorzubringen,
die wir aufbauen - eine Koalition von Menschen auf der ganzen Welt,
die verstehen, dass die Übeltaten ihnen hätten widerfahren
können, ebenso wie sie uns widerfahren sind.
Die Menschen verstehen, dass es jetzt an der Zeit ist, Position
zu beziehen, diesen Augenblick zu ergreifen und zu sagen, dass aus
dieser Übeltat etwas Gutes hervorgehen wird. Und das Außenministerium
hat dazu beigetragen, diesen Weg anzuführen. Ich bin stolz
auf Ihre Bemühungen. Ich bin stolz auf Ihre harte Arbeit.
Schließlich kennen viele von Ihnen die Auswirkungen des Terrors.
Auf zwei unserer Botschaften wurden Bombenanschläge verübt.
Ihre Kollegen wurden verletzt und ließen ihr Leben. Damit
will ich sagen, dass das Außenministerium in der Schusslinie
von Terrorakten steht und die Auswirkungen des Terrors unmittelbar
sieht. Und das amerikanische Volk weiß die Heldentaten der
Menschen zu schätzen, die unserem Land in Übersee dienen.
Dies ist ein einzigartiger Krieg. Es ist ein Krieg, der von uns
die Bildung einer umfassenden Koalition von Nationen erfordert,
die auf die eine oder andere Weise einen Beitrag leisten um sicherzustellen,
dass wir alle gewinnen werden. Einige Nationen sind vielleicht zur
Entsendung von Truppen bereit, wenn wir die Entscheidung dazu treffen
sollten. Andere Nationen werden dabei behilflich sein, die Finanzierung
zu unterbinden. Genau genommen haben wir den ersten Schuss in diesem
Krieg gegen die Übeltäter abgefeuert, als der Außenminister
und ich sowie der Finanzminister erklärt haben, dass wir ihre
Geldquellen aufspüren und sie finanziell aushungern werden.
Wir werden ihre Bankkonten finden, und wir werden sie sperren.
Wir werden mit Banken auf der ganzen Welt reden und klarstellen,
dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun müssen, um den Terroristen
die Finanzbasis zu entziehen, wenn sie auf unserer Seite sind und
sich mit denjenigen zusammentun, die das Böse bekämpfen.
Wenn wir sie finanziell aushungern, unterbinden wir ihre Fähigkeit,
sich gegen die Freiheit zu stellen.
Ich bin stolz auf die von uns gebildeten Koalitionen. Ich bin stolz
auf die Tatsache, dass der Außenminister und seine fähigen
Mitarbeiter hier im Außenministerium eine ergebnisorientierte
Gruppe von Menschen sind.
Wir haben nicht nur gesagt, treten Sie der Koalition bei, wir haben
auch gesagt, wir erwarten Folgendes von Ihnen. Hier ist Ihre Aufgabe.
Etwas, das das amerikanische Volk an unserer Administration zu schätzen
weiß, ist, dass wir ergebnisorientiert arbeiten, dass wir
Ergebnisse erwarten. Wir erwarten Leistung von Ihnen, wenn Sie in
unserem Team sind. Und das bewirkt etwas.
Wie ich neulich bekannt gab, haben wir gemeinsam 150 Terroristen
ausgemacht, Menschen, die mit der al-Quaida-Organisation in Verbindung
stehen. Dank der Arbeit des Außenministers, dank der Arbeit
der anderen und dank der Arbeit der Menschen auf der ganzen Welt
haben wir diejenigen, die unserer Koalition beigetreten sind, überzeugt,
die Terroristen auszurotten, sie aufzuspüren, sie einzusperren,
sie zu verhören, herauszufinden, was in ihnen vorgeht und was
ihre zukünftigen Aktivitäten sein könnten. Wir machen
große Fortschritte.
Dies ist eine starke Koalition. Es ist eine starke Koalition, weil
wir eine großartige Führung haben, aber es ist auch eine
starke Koalition, weil wir Recht haben. Weil wir klargestellt haben,
dass dies kein Krieg zwischen dem Christentum oder dem Judentum
und dem Islam ist. Tatsächlich lehrt der Islam, dass Frieden
wichtig und Mitgefühl ein Teil des Lebens ist. Dies ist ein
Krieg zwischen Gut und Böse. Und wir haben der Welt gegenüber
klargestellt, dass wir entschieden auf der Seite des Guten stehen
werden und erwarten, dass andere Nationen sich uns anschließen.
Dies ist kein Krieg zwischen unserer Welt und ihrer Welt. Es ist
ein Krieg, um die Welt zu retten. Und die Menschen verstehen das
jetzt. Ich möchte Ihnen für all Ihre Arbeit zur Verdeutlichung
dieser einfachen, jedoch tiefgründigen Mission danken.
Wir haben in diesem Land kein Mitleid mit Terroristen. Wir haben
kein Mitleid. Genauso wenig werden wir Mitleid mit einem Land haben,
dass sie unterstützt. Oh ja, wir sind ein mitfühlendes
Land, aber unser Mitgefühl ist begrenzt. Wir haben allerdings
großes Mitleid mit den Millionen auf der Welt, die Opfer des
Hasses sind, Opfer repressiver Regierungen, einschließlich
der Menschen, die in Afghanistan leben.
Heute gebe ich gemeinsam mit dem Außenminister bekannt, dass
die Vereinigten Staaten zusätzliche 320 Millionen Dollar an
humanitärer Hilfe für die Afghanen bereitstellen werden
- für mehr Nahrung, mehr Medikamente und um den unschuldigen
Menschen in Afghanistan zu helfen, den kommenden Winter zu bewältigen.
Dies ist unsere Art zu sagen, dass wir trotz unserer entschiedenen
Ablehnung des Taliban-Regimes Freunde des afghanischen Volks sind.
Wir werden mit den Organisationen der Vereinten Nationen wie dem
Welternährungsprogramm und mit privaten Hilfsorganisationen
zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass diese Hilfe zu den Menschen
gelangt. Wir werden gewährleisten, dass nicht nur den hilfsbedürftigen
Menschen in Afghanistan geholfen wird, sondern auch denjenigen,
die in Nachbarländer geflüchtet sind.
Es steht außer Frage, dass wir wütend sind über
das, was unserem Land geschehen ist. Aber in unserer Wut dürfen
wir nicht vergessen, dass wir auch ein mitfühlendes Volk sind.
Wir werden das Böse bekämpfen. Aber um das Böse zu
überwinden, muss sich die große Güte Amerikas zeigen
und im Glanz erstrahlen. Und eine Möglichkeit hierzu ist, den
Armen in Afghanistan zu helfen. Und das werden wir tun.
Ich möchte die Welt daran erinnern, dass Menschen in Not zu
helfen ein zentraler Bestandteil nicht nur des christlichen Glaubens,
sondern auch des jüdischen und hinduistischen Glaubens und
natürlich der islamischen Tradition ist. Und deshalb geht es
bei unserer Koalition um mehr als nur die Ausmerzung des Terrorismus
auf der Welt. Dies ist eine Koalition, die uns verbinden, die diese
Traditionen auf eine Weise zusammenfügen soll, die Menschen
in Not hilft.
Wissen Sie, ich habe mit vielen Staats- und Regierungsoberhäuptern
gesprochen, wie Colin auch. Und ich sagte ihnen unter unseren Tränen,
dass wir Chancen sehen, dass wir in unserer Trauer und unserem Schmerz
nicht nur Chancen zur Verteidigung der Freiheit sehen, sondern auch,
um die Welt friedlicher zu machen.
Ich sehe eine Chance in unserem Land, wenn ich die Geschichten
von christlichen und jüdischen Frauen höre, die verschleierten
Amerikanerinnen arabischer Herkunft beim Einkaufen helfen, da sie
Angst haben, ihr Haus zu verlassen, . Ich sehe große Chancen,
wenn ich Mütter und Väter sehe, die mehr Zeit zu Hause
mit ihren Kindern verbringen.
Ich sehe aus dieser Traurigkeit und diesem Schmerz eine Chance
für Amerika entstehen, unsere Kultur erneut zu überprüfen,
zu überprüfen, wie wir die Notwendigkeit sehen, Menschen
in Not zu helfen, sei es in unserer eigenen Umgebung oder auf der
ganzen Welt.
Ich sehe, dass aus diesem Bösen Gutes entstehen wird, nicht
nur hier in unserem Land, wo junge Menschen auf einmal verstehen,
was es heißt, Opfer zu bringen, das Opfer der mutigen Menschen
an Bord des Flugs 93, die, nachdem sie Psalm 23 gebetet hatten,
sagten: Auf, lasst uns Amerika retten.
Ich sehe auch eine Chance, dieser Welt Frieden zu bringen, wie
wir ihn nie zuvor gekannt haben. Ich bin dem Außenminister
für seine harte Arbeit im Nahen Osten dankbar. Er war sehr
gewissenhaft. Er war sehr beständig. Er war den Prinzipien
Amerikas treu - um Frieden zu schaffen, müssen wir das Gewaltniveau
senken.
Ich sehe eine Chance sicherzustellen, dass der Subkontinent friedlicher
wird. Nein, in unserem Schmerz und unserer Traurigkeit sehe ich
eine Chance, die Welt für zukünftige Generationen zu einem
besseren Ort zu machen. Und wir werden die Chance ergreifen. Ich
bin mir voll und ganz darüber im Klaren, dass einige ermatten
und einige ermüden werden. Nicht jedoch diese Regierung und
nicht die Mitarbeiter des Außenministeriums.
Ich weiß, es wird einige Nationen geben, die mit der Zeit
frustriert werden, weil wir eine andere Art von Feldzug führen.
Aber wir werden nicht ermüden. Dies ist eine Nation, die sich
entschlossen hat, vereint aufzustehen, die nicht nur guten Willen
auf der Welt verbreiten, sondern Terroristen - und diejenigen, die
ihnen Unterschlupf gewähren - finden will, wo sie auch leben
und sich verstecken mögen, und sie ihrer gerechten Bestrafung
zuführen wird. Jetzt ist es an der Zeit.
Jetzt ist es an der Zeit, dass diese großartige Nation eine
Führungsrolle übernimmt. Und ich bin stolz auf den Außenminister
und die hart arbeitenden Mitarbeiter des Außenministeriums,
dass sie uns in dieser Sache unterstützen. Vielen Dank, dass
ich wieder einmal hier sein durfte. Möge Gott Sie alle segnen,
und möge Gott Amerika segnen.
|