Wo wir stehen
Präsident George W. Bush
6. September 2002
Wir erinnern uns alle daran, wo wir waren und wie wir uns gefühlt
haben, als wir am 11. September 2001 von den Terroranschlägen
erfuhren. Wir erinnern uns an den blauen Himmel an diesem Dienstagmorgen
und an den schwarzen Rauch, der kurz darauf in ihn aufstieg. Wir
erinnern uns an die schrecklichen Szenen, als Flugzeuge in Gebäude
krachten und an die Furcht, die wir empfanden, als wir die Namen
der Mütter und Väter, Brüder und Schwestern, Kinder
und ihrer Lehrer erfuhren - unschuldige Opfer aus mehr als 80 Ländern.
In nur einem Augenblick verwandelten sich die Vereinigten Staaten
von einer im Frieden lebenden Nation in ein Land, das sich im Krieg
befindet. Wir waren aufgerufen, die Freiheit gegen Tyrannei und
Terror zu verteidigen. Und wir sind diesem Aufruf gefolgt - mit
unserer Militärmacht und dem Geist einer Nation, die durch
Heldentaten inspiriert wird.
In den vergangenen 12 Monaten haben wir den wahren Charakter unseres
Landes gesehen. Wir haben von Feuerwehrmännern erfahren, die
ihre Sozialversicherungsnummer mit Filzstift auf ihren Arm schrieben,
bevor sie in brennende Gebäude hineinrannten. Wir haben vom
Mut der Passagiere an Bord von Flug 93 erfahren - amerikanische
Zivilisten, die den ersten Gegenangriff im Krieg gegen den Terrorismus
anführten. Wir haben beobachtet, wie Bergungsarbeiter ihrer
grausigen Pflicht nachkamen, während die New Yorker die Straßen
säumten, um ihre Unterstützung und Dankbarkeit zu zeigen.
Heute empfinden die Familien immer noch den Schmerz. Dennoch haben
wir viel von dem, was die Terroristen zu zerstören trachteten,
wieder aufgebaut. Das Pentagon steht wieder stark und unversehrt.
Wir bauen die Innenstadt von New York wieder auf. Das amerikanische
Militär und seine Verbündeten in der ganzen Welt haben
die Terrornetzwerke zerschlagen, die Trainingslager der Terroristen
zerstört und ihre Fähigkeit geschwächt, erneut zuzuschlagen.
Amerikanische Soldaten haben das Taliban-Regime entmachtet und afghanische
Frauen und Kinder aus einem Leben voller Angst und Unterdrückung
befreit. Dies wird ein langer Krieg, und uns erwarten beispiellose
Herausforderungen. Aber wir haben gewaltige Fortschritte gemacht.
Unsere Regierung schultert in diesem Kampf zentrale Verantwortung:
Wir führen einen effektiven und unerbittlichen Krieg gegen
Terroristen, schützen unsere Heimat und stärken die amerikanische
Wirtschaft. An diesen Fronten sind wir aktiv geworden, und wir werden
noch mehr tun.
Das amerikanische Volk trägt ebenso eine Verantwortung. Zahllose
Menschen im ganzen Land haben mich gefragt, "Was kann ich tun,
um im Krieg gegen den Terrorismus zu helfen?" Die Antwort lautet:
Überwinde das Böse mit dem Guten. Liebe Deinen Nächsten.
Kümmere dich um jemanden in Not. Gib einem, der Hunger hat,
zu essen, lehre ein Kind zu lesen oder beteilige dich an den Bemühungen
der Kommunen, für Notfälle gerüstet zu sein, indem
du den Feuerwehrleuten und der Polizei hilfst.
Ich habe alle Amerikaner gebeten, mindestens zwei Jahre ihres Lebens
in den Dienst am Nächsten und an unserer Nation zu stellen.
Wir haben die USA Freedom Corps ins Leben gerufen, um jedem Amerikaner
zu ermöglichen, diesem Aufruf zum Dienst Folge zu leisten,
indem mehr Möglichkeiten geschaffen wurden, sich für den
Schutz unserer Heimat, die Unterstützung der Kommunen und zur
Ausbreitung amerikanischen Mitgefühls einzusetzen.
Ein Jahr nach den Terroranschlägen schreiten wir voran. Wir
werden niemals die Opfer des 11. September vergessen oder die Helden,
die in unserem Land eine unauslöschliche Spur hinterlassen
haben. Eine ganze Generation junger Menschen wird mit den eindringlichen
Bildern von den Gesichtern tapferer Menschen aufwachsen, den Gesichtern
von Feuerwehrmännern, Polizisten, Männern und Frauen im
amerikanischen Militär, Krankenschwestern und Ärzten,
Geistlichen und einfachen Leuten, die die Interessen des Landes
und ihrer Mitbürger über alles stellten.
Wir sind auf unsere Leistungen stolz und blicken hoffnungsvoll
in die Zukunft. Wir werden den Krieg gegen den Terrorismus gewinnen
und die Welt in einem besseren Zustand zurücklassen, als wir
sie vorgefunden haben.
Möge Gott Amerika segnen.
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