Gemeinsam gegen den Terror

Heute sind wir alle Amerikaner

   



Heute sind wir alle Amerikaner

SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Struck
12. September 2001

Herr Präsident, meine Damen und Herren,

der Schmerz, das Entsetzen, die Fassungslosigkeit ist weltweit. Wir trauern um Tausende von Toten in New York, Washington, in den USA. Die Bilder dieser nie geahnten Brutalität werden uns nicht mehr los lassen.

Wir trauern, weil wir gestern die Abkehr von jeglichen zivilisierten
Werten erlebt haben. Flugzeuge, besetzt mit friedlichen Menschen, wurden umgemünzt in mörderische Projektile.

Die Angriffe waren eine Kriegserklärung auf die Werte der
demokratischen und zivilisierten Welt. Ihre Folgen können wir noch nicht abschätzen.

Unser tiefes Mitgefühl gilt allen, die gestern in New York oder
Washington aus friedlichem Leben in sinnlose Vernichtung gerissen worden sind. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei dem amerikanischen Volk, das durch mörderische Kräfte traumatisiert worden ist.

Wir alle müssen wissen, dass die Angriffe nicht nur Tausende von
Amerikanern getötet haben, sondern, dass sie die gesamte
Welt getroffen haben.

Heute sind wir alle Amerikaner.

Viele unserer Mitbürger haben in der letzten Nacht in Trauergottesdiensten , in Gebeten, in entsetzten Gesprächen dieses Gaus gegen die Humanität gedacht. Sie haben die Nähe zu Freunden, Nachbarn, Mitmenschen gesucht, um des Unfassbaren Herr zu werden.

Wir haben gestern erfahren, wie verletzbar die von uns geschaffene Ordnung ist. Wir haben erfahren, dass das 21. Jahrhundert hinter den Brutalitäten der Vergangenheit nicht zurück steht.

Wir alle ahnen, dass sich die Weltordnung seit gestern verändert hat. Wir stehen unter Schock.

Mit der Bundesregierung versichern wir unseren amerikanischen
Freunden, dass wir sie in diesen Stunden nicht allein lassen.

Unsere Gedanken, unsere Gefühle sind bei den Opfern, bei ihren
Angehörigen und bei allen, die genauso fassungslos sind wie wir.
Gemeinsam mit dem amerikanischen Volk werden wir alles tun, um den teuflischen Kräften das Handwerk zu legen.