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Der investigativer Journalismus und die "Wachhund"-Rolle der amerikanischen Presse, die in den 1960er und frühen 1970er Jahren entstanden, wichen einem erhöhten Bewusstsein für eine "journalistische Ethik". Während des Vietnamkrieges war die Presse mitverantwortlich am beschleunigten Rückzug der USA aus einem unpopulären Krieg. Während der Untersuchung der Watergate-Affäre gelang es zwei hartnäckigen Reportern der Washington Post, Bob Woodward und Carl Bernstein, Fakten aufzudecken, die zum Rücktritt des damaligen Präsidenten Nixon führten. Es gab jedoch auch eine allgemeine Stimmung, dass die Presse bisweilen zu weit ging und den schmalen Grat überschreite zwischen dem Recht der Öffentlichkeit auf Information und dem individuellen Recht auf Privatsphäre bzw. der Verpflichtung des Staates, die nationale Sicherheit zu schützen. In vielen Fällen entschieden Gerichte, ob überhaupt und inwieweit die Presse ihre eigenen Rechte überschritten hatte. So versuchte die US-Regierung z.B. im Jahre 1971 die Veröffentlichung einer geheimen Studie über den Vietnamkrieg - bekannt als die "Pentagon Papers" - durch die New York Times zu stoppen, indem sie angab, die Veröffentlichung würde die nationale Sicherheit beeinträchtigen. Der oberste Gerichtshof der USA entschied jedoch, das die Zeitungen die Studie veröffentlichen durften, da die Regierung das Ausmaß des Schadens für die nationale Sicherheit nicht plausibel darlegen konnte.
Mit Meinungsumfragen konfrontiert, die einen Glaubwürdigkeitsverlust der Bevölkerung gegenüber Presseberichten zeigten, legten Medienorganisationen in den 1980er Jahren neuerlichen Wert auf eine journalistische Ethik. So führten sie Ehrenkodizes ein und setzten Presseräte und Vertrauensmänner ein. Journalistische Ehrenkodizes gab es in den Vereinigten Staaten bereits seit 1923. Die Amerikanische Gesellschaft der Zeitungsredakteure, die sog. "American Society of Newspaper Editors" (ASNE), billigte den ersten Kodex dieser Art, gefolgt von der Gesellschaft der hauptberuflichen Journalisten, der "Society of Professional Journalists"/Sigma Delta Chi und dem Presseverband der geschäftsführenden Redakteure, dem Verband der "Associated Press Managing Editors". Diese freiwilligen, ethischen Verhaltenskodizes der drei wichtigsten Journalistenverbände geben bestimmte ethische Richtlinien vor. Sie rufen die Journalisten dazu auf, ihre Arbeit mit Intelligenz, Objektivität, Genauigkeit und Fairness auszuüben.
Eines der wichtigsten Themen für amerikanische Journalisten bleibt jedoch der Konflikt zwischen zwei tief verwurzelten Werten: dem Recht auf Information, und dem Recht auf Privatsphäre und faire Behandlung. Es ist ein Konflikt, der nicht durch eine allgemeingültige Formel, sondern nur von Fall zu Fall, gelöst werden kann. Obwohl der erste Verfassungszusatz die Presse vor Eingriffen der Regierung schützt, hat die Presse keine absolute Handlungsfreiheit. Es gibt sowohl Gesetze gegen Verleumdung und gegen Angriffe auf die Privatsphäre als auch Einschränkungen gegenüber dem, was Reporter während ihrer Recherchen unternehmen dürfen. Fernsehreporter arbeiten unter einer zusätzlichen Einschränkung, der sog. "Fairness Doctrine". Diese Regelung verpflichtet Fernsehsender, die einen Standpunkt bei einer kontrovers diskutierten Frage darstellen, im öffentlichen Interesse auch immer Vertretern einer Gegenmeinung die Möglichkeit zu geben, eine Antwort zu senden. Das amerikanische Gerichtssystem, Landes- und Bundesparlamente, Aufsichtsbehörden, die Öffentlichkeit und die Medien werden auch in Zukunft an der Ausarbeitung der Regelung solcher rechtlichen und ethischen Angelegenheiten beteiligt sein.
Auszug aus Publikationen des State Department/IIP und anderen U.S. Regierungsquellen.Welche Art von Informationsmaterial ist erhältlich?
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Aktualisiert: Dezember 2008