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Brücke New York - Berlin
 Der
Bundeskanzler hat während seiner Begegnung mit dem New Yorker
Bürgermeister Rudolph Giuliani am 9. Oktober 2001 in New York
1000 Jugendliche der Stadt nach Deutschland eingeladen. Die jugendlichen
Angehörigen von Opferfamilien sollen im Rahmen einer „Brücke
New York – Berlin“ über den Atlantik reisen und zwei
Wochen lang Deutschland und Berlin besuchen.
In nachfolgend abgedrucktem Brief vom 12. Oktober 2001 an Bürgermeister
Giuliani hat der Bundeskanzler seine Einladung konkretisiert:
12. Oktober 2001
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
nach meiner Rückkehr aus den USA möchte ich Ihnen dafür
danken, dass Sie sich am 9. Oktober die Zeit genommen haben, uns
persönlich zu „Ground Zero“ zu führen. Meine
Erschütterung kann ich mit Worten kaum beschreiben. Die Energie,
mit der Sie und die New Yorker sich den Folgen dieses furchtbaren
Anschlages gestellt haben, hat den Respekt aller Deutschen gefunden.
Zur Unterstützung von Hinterbliebenen der Opfer des Terroranschlags
werde ich für den von Ihnen eingerichteten „Twin Tower
Fund“ einen Beitrag von 5 Millionen US-Dollar zur Verfügung
stellen.
Ich freue mich, dass Sie meinen Vorschlag einer „Brücke
New York – Berlin“ aufgegriffen haben. 1000 Jugendliche
aus New York sollen auf Einladung der Bundesregierung
zwei Wochen lang Berlin und Deutschland besuchen. Sie werden bei
deutschen Gastfamilien wohnen.
Der Vorstandsvorsitzende des deutsch-amerikanischen Konzerns DaimlerChrysler,
Jürgen Schrempp, ist bereit, die Koordinierung für den
Aufenthalt in Gastfamilien zu übernehmen. Der amerikanische
Botschafter in Berlin, Dan Coats, hat seine Unterstützung ebenfalls
zugesagt.
Sie hatten sich bereit erklärt, die Jugendlichen zu benennen.
Der deutsche Generalkonsul in New York, Bernhard von der Planitz,
steht Ihnen in allen Fragen zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen und den Einwohnern von New York in dieser
schweren Zeit weiterhin Mut und Kraft. You can count on us.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Gerhard Schröder
„Die Einladung des Kanzlers an die New Yorker
Schüler, nach Berlin zu kommen, wird noch einmal Brücken
bauen, diesmal über den Atlantischen Ozean. Ich hoffe, sie
wird der Grundstein einer dauerhaften Freundschaft zwischen Ihnen
und den jungen Deutschen sein, die Sie kennenlernen werden.“
Hans Martin Bury, Staatsminister beim Bundeskanzler, zur Ankunft
der ersten Gruppe New Yorker Jugendlicher im Rahmen des Programms
"Die Brücke New York - Berlin". 16. Februar 2002.
„Wir sind gekommen, um unsere gemeinsame Menschlichkeit
zu bekräftigen, die so tief in der Musik dieses Konzerts zum
Ausdruck kommt“, hieß es in einer Erklärung der
Musiker vor Beginn der Aufführung. „John F. Kennedy hat
in einem kritischen Moment der Geschichte Berlins gesagt, ,Ich bin
ein Berliner.‘ In diesem Moment des Schreckens sagen wir Ihnen:
,Wir sind alle New Yorker.‘ “
Berliner Philharmoniker in der New Yorker Carnegie Hall. 4. Oktober
2001.
Foto:
Bundeskanzler Schröder an der Seite des New Yorker Bürgermeisters
Giuliani. New York, 9. Oktober 2001. (BPA)
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