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Die Sportart, die der Rest der Welt Fußball (in englischsprachigen Ländern "football") nennt, ist in den Vereinigten Staaten als "Soccer" bekannt. "Soccer" kommt von der ursprünglichen Bezeichnung "asscociation football" ("Verbandsfußball", also von "assoc", der Abkürzung für "association") und unterscheidet sich von den Sportarten American/Canadian Football und Rugby darin, dass sie hauptsächlich mit den Füßen gespiellt. Zunächst hat Fußball in den Vereinigten Staaten wenig Fans angezogen, weil dort Sportarten wie Baseball, Basketball und American Football beliebter waren. Heute gibt es in den Vereinigten Staaten jedoch, laut Zahlen der FIFA, mehr offizielle Fußballspieler als in jedem anderen Land der Welt – nahezu 18 Millionen. Kein anderer Sport überwindet so viele kulturelle Grenzen; und es ist nicht weiter erstaunlich, dass Fußball der am schnellsten wachsende Mannschaftssport in den Vereinigten Staaten ist.
Geschichte
Menschen überall auf der Welt spielen schon seit Jahrhunderten fußballähnliche Sportarten. In China gab es sogar schon vor mehr als 2.000 Jahren Mannschaftssportarten, die vergleichbar mit Fußball sind. Derartige Spiele wurden auch schon im alten Griechenland und Rom gespielt. Als die ersten Schiffe mit Pilgern um 1620 in Massachusetts anlegten, sahen diese amerikanische Ureinwohner, die ein fußballähnliches Spiel spielten, das sie "pasuckuakohowog" nannten, was so viel bedeutet wie "sie kommen zusammen, um mit den Füßen Ball zu spielen". Gespielt wurde an Stränden; die Größe der dort abgesteckten Spielfelder betrug eine halbe mal eine ganze Meile, mit einem Tor an jedem Ende. Bis zu 1.000 Personen spielten den wilden Sport gleichzeitig. Es war nicht leicht, zu wissen, welche Spieler im gleichen Team waren, weil die Spieler sich verkleideten. Die Spiele dauerten manchmal Tage und endeten stets mit einem rauschenden Fest.
Zur Zeit der Kolonien wurden in Amerika Sportarten gespielt, die dem modernen Fußball ähnlicher waren. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten einige nordamerikanische Colleges Fußballmannschaften, aber die Regeln waren nicht sehr förmlich und unterschieden sich von College zu College. Die erste offizielle Fußballmannschaft in den Vereinigten Staaten – die Oneidas – wurde während des Bürgerkriegs1862 in Boston gegründet. Im Stadtpark Boston Common, in dem die Oneidas ihre Heimspiele spielten, steht heute ein Denkmal zu ihren Ehren. Ende des 19. Jahrhunderts trieben europäische Einwanderer in den industriell geprägten Gemeinden im Nordosten und Nordwesten des Landes die Entwicklung von Fußball in Amerika an. Sie brachten die Fußballtraditionen ihrer Heimatländer mit und gründeten örtliche Mannschaften. 1884 gab es den ersten Versuch, eine professionelle Fußballliga zu gründen. Die "American League of Professional Football" wurde ins Leben gerufen, aber schon in der ersten Saison wieder aufgegeben.
Internationale Beteiligung
The USA Men's soccer team, July 2005 (© AP/WWP) 1913 wurde die U.S. Soccer Federation gegründet. Noch im selben Jahr trat sie dem internationalen Dachverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association) bei.
Die erste offizielle nationale Meisterschaft wurde 1914 veranstaltet. Als Vorgängerturnier des U.S. Open Cup ist sie die älteste Meisterschaft im amerikanischen Fußball und zählt zu den ersten der Welt. Der jährlich stattfindende U.S. Open Cup ist ein Turnier nach dem K.O.-System, an dem alle angeschlossenen Amateur- und Profimannschaften in den Vereinigten Staaten teilnehmen können.
Die Vereinigten Staaten waren eine von 13 Nationen, die an der ersten FIFA-Weltmeisterschaft in Montevideo (Uruguay) teilnahmen. Argentinien schlug die Vereinigten Staaten im Halbfinale. Die amerikanische Mannschaft, die als Favorit galt, kam auf den dritten Platz. Die Vereinigten Staaten nahmen an den Weltmeisterschaften 1934 und 1950 in Brasilien teil. Auf der WM 1950 schlug die amerikanische Mannschaft England 1:0, eine der größten Fußballüberraschungen in diesem Jahr. Nach 40-jähriger Pause nahmen die Vereinigten Staaten dann 1990 wieder an der Weltmeisterschaft teil. Seit damals haben sie sich für jede WM qualifiziert.
1994 trugen die Vereinigten Staaten die Weltmeisterschaft aus. Das führte zu einem gesteigerten Interesse an der Sportart. Das Interesse an Fußball hatte bereits Ende der Siebzigerjahre begonnen, zu steigen, als die North American Soccer League (NASL) internationale Stars wie Pelé und Franz Beckenbauer in die Vereinigten Staaten geholt hatte.
Frauenfußball
US-Mannschaft, 2003 Women's World Cup. (AP Photo/Susan Walsh) In den Vereinigten Staaten machte sich der Frauenfußball das Interesse zunutze, dass die North American Soccer League erregt hatte. Ein Slogan der NASL lautete sogar: "Beim Fußball geht's zur Sache und Mädchen spielen's auch" (Soccer is a kick in the grass and girls play, too).
Die amerikanische Frauenmannschaft ist international sehr erfolgreich. Sie gewann 1991 die erste Frauenweltmeisterschaft, die jemals veranstaltet wurde. Frauenfußball wurde 1996 auf den Olympischen Spielen in Atlanta eine olympische Disziplin, und die amerikanische Mannschaft gewann die erste Goldmedaille. 1999 veranstalteten die Vereinigten Staaten die erste Frauenfußball-Weltmeisterschaft, und das Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit am Abschneiden der amerikanischen Frauenmannschaft war enorm. Die Einschaltquoten beim Endspiel waren höher als bei Hockey- oder Basketballendspielen. Die amerikanischen Fußballerinnen wurden zu nationalen Heldinnen und erschienen in Nike-Werbespots sowie auf den Titelblättern von "Sports Illustrated" und "Newsweek". Niemals zuvor in der Geschichte der Vereinigten Staaten war das Interesse an Fußball so groß.
Fußball ist in den Vereinigten Staaten bei Mädchen genauso beliebt wie bei Jungen. Mehr als 40 Prozent der Fußballspieler in den Vereinigten Staaten sind Frauen. Fußball ist auch der beliebteste Collegesport unter Frauen. 2001 spielten geschätzte 18.188 Frauen in den drei College-Ligen, verglichen mit 17.788, die Leichtathletik belegten. In einigen Fällen sind Fußballerinnen bekannter als ihre männlichen Kollegen. Die Fußballspielerin Mia Hamm wurde erst kürzlich in einer Umfrage eines politischen Magazins zu einer der faszinierendsten Frauen in der Politik gekürt.
Jugendfußball
Von den 18 Millionen Amerikanern, die Fußball spielen, sind 78 % jünger als achtzehn. In den Neunzigerjahren galt Fußball als College- und Hochschulsport mit der schnellsten Wachstumsrate im Land. Experten führen die Beliebtheit des Sports unter Kindern auf die Tatsache zurück, dass nahezu jeder ihn spielen kann. Es gibt Mannschaften für Mädchen, Jungen, ältere Kinder und Jugendliche. Diese große Beteiligung von Kindern und Jugendlichen trägt dazu bei, die Sportart noch beliebter zu machen. Viele Amerikaner beginnen, sich für Fußball zu interessieren, weil ihre Kinder Fußball spielen. Das hat zur Entstehung des Ausdrucks "soccer mom" geführt. Er bezieht sich auf die große Gruppe von Müttern, die ihre Kinder zu den Fußballspielen bringen und ihnen beim Spielen zusehen. Diese Gruppe hat so an Bedeutung gewonnen, dass sie als informelle politische Interessensgruppe anerkannt wurde, die auch Einfluss auf Wahlen haben kann.Jugendfußball wird an Schulen sowie von Ligen angeboten, die von Freiwilligenorganisationen wie die "American Youth Soccer Organization" und "US Youth Soccer" organisiert werden.
Profifußball
Die Beliebtheit von Jugendfußball sowie das öffentliche Interesse an der Austragung der Weltmeisterschaft 1994 führte in den Vereinigten Staaten zu einem gesteigerten Interesse an der Sportart. 1996 wurde eine neue Liga, die Major League Soccer (MLS) mit Profimannschaften in zehn amerikanischen Städten gegründet. Fünf Jahre später, im Jahr 2001, eröffnete eine Profiliga für Frauen, die Women's United Soccer Association (WUSA) mit acht Mannschaften ihre erste Saison. Zwischen den zwei Ligen gibt es einige besondere Unterschiede. Während die MLS ihre besten Spieler oft an ausländische Clubs verliert und nur wenige große Stars in den USA spielen wollen, sieht sich die WUSA der umgekehrten Situation gegenüber: sie zieht die besten Fußballerinnen der Welt a. WUSA wurde nach der dritten Saison im Seotember 2003 wieder eingestellt. Women’s Professional Soccer (WPS, gegründet 2007, wird jungen Frauen in der Welt erneut die möglichkeit bieten, professionell Fussball zu spielen. die erste Saison startete im April 2009.
Auszug aus Publikationen des State Department/IIP und anderen U.S. Regierungsquellen.Features [from America.gov]
· Increase in American Soccer Players Bolsters Professional League. Major League Soccer learns from North American Soccer League’s mistakes, by Paul Levitan CD
· Women’s Professional Soccer Starts in 2009 in United States. League hopes to help women realize professional football dreams, by Paul Levitan CD
· Watching Soccer: a Popular U.S. Pastime. Many Americans root for favorite international team, by Paul Levitan CD
· 1988 Olympics Was Watershed for U.S. Mens Soccer. Losing well is winning, a U.S. Olympic soccer player writes, by Tab Ramos CD
· American Support for Football Steadily Growing. As fans and players, Americans beginning to share in sport's global appeal, by Stephen Kaufman CD
· Americans Take Soccer to Heart. Once on the sidelines, soccer is now a popular sport in the U.S., by Stephen Holgate CDWelche Art von Informationsmaterial ist erhältlich?
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Lehrer erhalten diese CD-ROM auf Anfrage beim Information Resource Center des U.S. Konsulats in ihrer Nähe..
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Aktualisiert: Juli 2009