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George W. Bush
George W. Bush

2001-
(White House Photo)

George W. Bush ist der 43. Präsident der Vereinigten Staaten. Er leistete seinen Amtseid am 20. Januar 2001 nach einem Präsidentschaftswahlkampf, dessen Ausgang zu den knappsten in der Geschichte der Vereinigten Staaten zählt. Der Kandidat der Demokratischen Partei war der ehemalige Vizepräsident Al Gore. Das Endergebnis belegte, wie eng die Kandidaten bei der Wahl beieinander lagen: Bush erhielt 271 und Gore 266 Wahlmännerstimmen, aber Gore führte bei der Stimmabgabe der Bürger landesweit mit 48,4 zu 47,9 Prozent. Der entscheidende Staat war Florida, wo nur ein hauchdünner Abstand die Kandidaten trennte und die Gültigkeit von Tausenden von Stimmen umstritten war. Nachdem Gesetze und Verfahren zur Regelung von Neuauszählungen an Staats- und Bundesgerichten mehrfach angefochten wurden, entschied der Supreme Court mit einem knappen Urteil die Wahl effektiv für Bush. Die Republikaner behielten mit einer knappen Mehrheit die Kontrolle in beiden Kammern des Kongresses.


World Trade Center am 11. September 2001.
(AP/WideWorld Photos – Jim Collins)

Bush ging davon aus, sich auf innenpolitische Themen wie Bildung, Wirtschaft und Sozialversicherung konzentrieren zu können. Aber seine Präsidentschaft wurde unwiderruflich verändert, als die Vereinigten Staaten am 11. September 2001 den zerstörerischsten ausländischen Anschlag ihrer Geschichte im eigenen Land erlebten. An diesem Morgen entführten Terroristen aus dem Nahen Osten gleichzeitig vier Passagierflugzeuge und benutzten zwei davon für Selbstmordanschläge mit denen sie die Zwillingstürme des World Trade Center zerstörten. Ein drittes Flugzeug stürzte in das Gebäude des Pentagon, dem Hauptsitz des Verteidigungsministeriums nicht weit außerhalb von Washington. Das vierte, das wahrscheinlich das Kapitol treffen sollte, stürzte auf dem Land in Pennsylvania ab, nachdem sich die Passagiere einen Kampf mit den Entführern geliefert hatten. Die Zahl der Todesopfer, die meisten von ihnen Zivilisten im World Trade Center, betrug circa 3.000 und überstieg damit die Zahl der Opfer des Angriffs auf Pearl Harbor 1941.

Die internationale Gemeinschaft begegnete der Bedrohung durch den weltweiten Terrorismus mit einer beispiellosen internationalen Koalition. Der Nordatlantikrat erklärte den Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags, womit die Terroranschläge vom 11. September als Angriff auf alle Mitgliedsstaaten gewertet wurden, und versprach jegliche notwendige Unterstützung. Sowohl die Vollversammlung als auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stimmten durch Akklamation für Resolutionen, die die Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten verurteilten.

Die Vereinigten Staaten schrieben die Verantwortung für die Anschläge vom 11. September Osama bin Laden und der Al Kaida zu. Es wurde eine groß angelegte Kampagne gegen die Al Kaida und ihre Anhänger sowie die sie unterstützenden Strukturen eingeleitet. Insgesamt boten 136 Länder den Vereinigten Staaten verschiedene Formen militärischer Unterstützung an. Als Folge der Operation Enduring Freedom wurden die Taliban entmachtet, und in Afghanistan fanden die ersten Wahlen seit mehr als 40 Jahren statt.

Im September 2002 warnte Präsident Bush den Irak, sollte das Land nicht vollständig mit den Waffeninspektoren der Vereinten Nationen zusammenarbeiten, würden die Vereinigten Staaten eine Koalition anführen, um die Entwaffnung zu gewährleisten und jede Möglichkeit zur Weitergabe von Massenvernichtungswaffen an Terrorgruppen auszuschließen. Im März 2003 leiteten die Vereinigten Staaten und eine aus 30 Ländern bestehende Koalition die Operation Iraqi Freedom ein, ein Krieg zur Entwaffnung des Irak und der Herbeiführung eines Regimewechsels. Das irakische Regime unter Saddam Hussein fiel am 9. April 2003. Trotz Meinungsverschiedenheiten über den Militäreinsatz im Irak gibt es breite internationale Unterstützung für den Wiederaufbau und für Initiativen zum Aufbau von Demokratie im Irak und in Afghanistan. Der Wiederaufbau nach dem Krieg stellt in beiden Ländern eine große Herausforderung dar.

Zur Koordinierung der Bekämpfung von Terroranschlägen im Inland verabschiedete die Regierung Bush im Rahmen des USA Patriot Act neue Gesetze, mit denen die Befugnisse der Bundesregierung zur Durchsuchung, Beschlagnahmung und Inhaftierung erweitert wurden. Außerdem wurde ein neues Ministerium für innere Sicherheit eingerichtet, in dem 22 Bundesbehörden zusammengefasst wurden.

Bis 2004 schienen die Vereinigten Staaten angesichts der gewalttätigen Aufstände im Irak und des beträchtlichen ausländischen Widerstands gegen den Krieg dort ebenso stark gespalten wie vier Jahre zuvor. Als Herausforderer von Präsident Bush nominierten die Demokraten für die Wahlen in diesem Jahr Senator John F. Kerry aus Massachusetts. Das organisatorische Tempo des Wahlkampfes war ebenso stürmisch wie sein rhetorischer Schlagabtausch. Beide Seiten leisteten vorzügliche Arbeit bei der Mobilisierung ihrer Anhänger; die Wahlbeteiligung lag um etwa 20 Prozent höher als im Jahr 2000. Bush gewann mit 51 Prozent zu 48 Prozent, die übrigen ein Prozent gingen an Ralph Nader und eine Reihe unabhängige Kandidaten. Am 20. Januar 2005 leistete Präsident Bush den Amtseid für seine zweite Amtszeit. Seine Regierung sah sich weiter mit vielen Herausforderungen konfrontiert.

Der weltweite Terrorismus stellt weiterhin eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Im Irak und in Afghanistan gilt es bedeutende Herausforderungen zu bewältigen. Zudem machen sich die vollen Auswirkungen der Globalisierung mit aller Kraft bemerkbar. Die US-Wirtschaft wird zu einer schnelllebigen, innovativen und neuartigen Volkswirtschaft - und die Amerikaner müssen sich diesen Veränderungen anpassen. Es gibt eine zunehmende Zahl älterer Amerikaner, die die Folgen einer Volkswirtschaft des 21. Jahrhunderts in Bezug auf Einkommen, Arbeitsplatz, Rente und Gesundheit spüren. Außerdem besteht die Notwendigkeit, sich neuen Energieformen und den damit einhergehenden Technologien zuzuwenden.

Die langfristigen Auswirkungen von Ereignissen und Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts müssen in ihrem vollen Ausmaß noch bewertet werden. In der Vergangenheit sind die Vereinigten Staaten an derartigen Herausforderungen gewachsen. Von ihren Ursprüngen als eine Reihe obskurer Kolonien entlang der Atlantikküste haben die Vereinigten Staaten eine beachtliche Wandlung durchgemacht. Sie sind zu dem geworden, was Ben Wattenberg "die erste universelle Nation" genannt hat, eine Bevölkerung von fast 300 Millionen Menschen, in der fast jede Nationalität und Volkszugehörigkeit der Welt vertreten ist. Sie sind außerdem eine Nation, in der sich Tempo und Ausmaß des Wandels - wirtschaftlich, kulturell, demografisch und gesellschaftlich - uneingeschränkt fortsetzt. Die Vereinigten Staaten sind oft Vorbote von Modernisierung und Wandel, die dann andere Nationen und Gesellschaften in einer zunehmend voneinander abhängigen und verflochtenen Welt mitreißen.


Siehe auch:
About the USA > Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen
About the USA > Die US-Regierung


 
Auszug aus Publikationen des State Department/IIP und anderen U.S. Regierungsquellen.
 

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Aktualisiert: April 2006