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Die
Amerikaner sehen ihr Land als ein Gebilde aus mehreren großen Regionen.
Die Regionen sind eher als kulturelle Einheiten denn als Verwaltungseinheiten
zu verstehen. Üblicherweise zeichnet sich eine Region durch ihre
einheitliche wirtschaftliche und literarische Entwicklung sowie durch
gemeinsame volkstümliche Bräuche aus. Wie unterscheiden sich
die Regionen voneinander? Das regionale multikulturelle Erbe und demographische
Charakteristika wie Alters- und Beschäftigungsstruktur geben jeder
Region ihre Eigenart und Einzigartigkeit. Die Benutzung der Sprache ist
regional unterschiedlich und es gibt ausgeprägte Dialekte. Die geographischen
Unterschiede der Regionen wirken sich ebenfalls auf die Anschauungen und
das Weltbild der Bewohner aus.
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Neuengland
Connecticut
| Maine | Massachusetts
| New
Hampshire
| Rhode Island | Vermont
Neuengland, spielte in der amerikanischen Geschichte eine herausragende Rolle. Bis weit ins 19. Jahrhundert war Neuengland das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die ersten Siedler Neuenglands waren englische Protestanten, die auf der Suche nach religiöser Freiheit ihren Weg hierher fanden. Sie prägten diese Region politisch durch das „Town Meeting" (zu deutsch in etwa „Treffen der Einwohner"), einer Weiterentwicklung der Treffen der Kirchenältesten. In vielen Gemeinden Neuenglands gibt es solche Treffen noch heute, sie wurden sogar auf nationaler Ebene als eine Form des politischen Dialogs wiederentdeckt. Neuengland ist außerdem wegen seiner Beiträge zum kulturellen Leben der Vereinigten Staaten von Bedeutung. Der Kritiker Van Wick Brooks nannte die Entstehung einer eigenständigen amerikanischen Literatur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts „das Aufblühen Neuenglands". Das Bildungswesen ist eines der wichtigsten Vermächtnisse dieser Region. Auf engstem Raum findet man die renommiertesten Universitäten und Colleges, darunter Harvard, Yale, Brown, Dartmouth, Wesley, Smith, Mt. Hollyhock, William's, Amherst und Wesley - eine Dichte wie in keiner anderen Region. Harvard, das erste College Amerikas, wurde 1636 in Cambridge/Massachusetts gegründet. Schon seit Generationen behaupten jedoch resignierte Farmer in Neuengland, die kein weites Land oder ein mildes Klima besitzen, das Hauptprodukt ihres Landes seien Steine. 1750 hatten bereits viele Siedler der Landwirtschaft den Rücken gekehrt und gingen anderen Beschäftigungen nach. Im Geschäftsleben erwarben sich die Neuengländer den Ruf, hart zu arbeiten und besonders klug, einfallsreich und sparsam zu sein.
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Die Mittleren Atlantikstaaten
Delaware | Maryland
| New Jersey | New York
| Pennsylvania | Washington
D.C.
Insofern
die Neuenglandstaaten die Ideen und Dollars fürdie Erschließung
Amerikas im 19. Jahrhundert lieferten, so lieferten die Mittleren Atlantikstaaten
die Arbeitskraft. Die größten Staaten dieser Region, New York
und Pennsylvania, wurden die Zentren der Schwerindustrie (Eisen, Glas
und Stahl). In dieser Region ließen sich im Gegensatz zu den Neuenglandstaaten
unterschiedlichere Bevölkerungsgruppen nieder. Millionen von Europäern
kamen in diese Industrieregion und machten aus ihr den sogenannten „melting
pot". Als sich die Schwerindustrie in der Region ausbreitete, wurden
Flüsse wie der Hudson und der Delaware zu großen Schiffsadern
ausgebaut. Die Städte an den Flüssen - New York am Hudson, Philadelphia
am Delaware und Baltimore am Chesapeake Bay - wuchsen drastisch. New York
ist immer noch die größte Stadt, das Finanzzentrum und der
kulturelle Mittelpunkt des Landes. Aber auch heute noch hält die
Region für den Besucher, der nur Fabriken und überfüllte
Städte erwartet, Überraschungen bereit. Die mittleren Atlantikstaaten
haben mehr bewaldete Hügel als Fabrikschornsteine, und mehr Wiesen
und Felder als Straßen und mehr Farmhäuser als Bürotürme.
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Der
Süden
Alabama | Arkansas
| Florida | Georgia
| Kentucky | Louisiana
| Mississippi | North
Carolina | South Carolina | Tennessee
| Virginia | West
Virginia
Der
Süden kann als die eindeutigste Region der Vereinigten Staaten bezeichnet
werden. Der amerikanische Bürgerkrieg (1861-65) hinterließ
die Gesellschaft und die Wirtschaft des Südens in einem Zustand der
Verwüstung. Die Frage der Sklaverei trennte den Norden vom Süden.
Für die Amerikaner der Nordstaaten war Sklaverei unmoralisch, während
sie für die Südstaatler zum Alltag gehörte und das Plantagensystem
in der Landwirtschaft aufrechterhielt. Es dauerte Jahrzehnte, bis die
Wunden, die der Krieg hinterlassen hatte, geheilt waren. Die Abschaffung
der Sklaverei verschaffte den schwarzen Amerikanern noch keine politische
und wirtschaftliche Gleichstellung, und es sollte noch sehr lange dauern,
bis die Rassentrennung aufgehoben wurde. Der „neue Süden" hat
sich zu einer Industrieregion entwickelt und Hochhäuser bestimmen
die Skyline von Städten wie Atlanta und Little Rock. Aber viele Landschaftsbilder
des Südens kommen unserem Sinn für Romantik entgegen und versetzen
uns in Erstaunen. Die Region ist mit reichen Niederschlägen und mildem
Klima gesegnet. Die Erde eignet sich gut für die verschiedensten
Feldfrüchte, die mindestens sechs Monate im Jahr ohne Frostgefahr
angebaut werden können. Dank seines milden Klimas ist der Süden
zu einem Mekka für Menschen geworden, die ihren Lebensabend dort
verbringen wollen.
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Der
Mittlere Westen
Illinois
| Indiana | Iowa
| Kansas | Michigan
| Minnesota | Missouri
| Nebraska | North
Dakota | Ohio
| South Dakota | Wisconsin
Der Mittlere Westen wird auch „Brotkorb der Nation" genannt. Dank der fruchtbaren Erde dieser Region erzielen die Farmer Höchsterträge bei den angebauten Getreidesorten wie Weizen, Hafer und Mais. Mais ist die bedeutendste der amerikanischen Nutzpflanzen. Er ist für die amerikanische Landwirtschaft so grundlegend wie Eisen für die amerikanische Industrie. Der Jahresertrag an Mais liegt höher als die Erträge an Weizen, Reis und anderen Getreidesorten zusammen. Die Farmer behaupten sogar, dass sie in den warmen, stillen Sommernächten des „Corn Belt" den Mais wachsen hören.
Die Farmen liegen meist isoliert allein auf ihren Ländereien, in der Nähe der Felder, und oft sogar außer Sichtweite der Nachbarn. In das nächste Städtchen fährt die Farmerfamilie hauptsächlich, um Vorräte zu kaufen, in die Kirche zu gehen, der Unterhaltung wegen oder um am politischen, sozialen oder geschäftlichen Leben teilzuhaben. Die Menschen aus dem Mittleren Westen werden als offen, freundlich und aufrichtig bezeichnet. Ihre Politik ist meist vorsichtig, aber diese Vorsicht ist manchmal mit Protest gewürzt.
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Der Südwesten
Arizona | New Mexico
| Oklahoma | Texas
Die Region
unterscheidet sich vom angrenzenden Mittleren Westen in puncto Wetter
(trockener), Bevölkerung (weniger dicht besiedelt) und ethnischer
Zusammensetzung (starker hispanoamerikanischer und indianischer Einfluß).
Außerhalb der Städte liegen riesige offene Flächen, die
meisten davon Wüste. Sowohl der atemberaubende Grand Canyon als auch
das Monument Valley gehören zu dieser Region. Letzteres stellt den
wunderschönen landschaftlichen Hintergrund für viele Westernfilme.
Das Monument Valley liegt im Navajo Reservat, der Heimat des größten
amerikanischen Indianerstammes. Südlich und östlich davon liegen
Dutzende Reservate anderer Indianerstämme, u.a. die der Hopi, Zuni
und Apachen. Teile
des Südwestens gehörten einst zu Mexiko. Die USA erhielten das
Land nach dem mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846-48.Die Bevölkerung
der Region wächst rapide, wobei besonders Arizona als Refugium für
Rentner auf der Suche nach warmem Klima mit den südlichen Staaten
konkurriert. Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind die Wüstenregionen
kontinuierlich geschrumpft. In den 1860er Jahren erstreckte sich das Ödland
vom Mississippi Tal bis fast zum Pazifik. Aber die Siedler erkannten,
dass auf den Prärien Mais angebaut werden konnte. Das Weideland konnte
Rinder und Schafe ernähren und erlaubte auch den Anbau von Weizen.
Als die Siedler weiterhin die Wüste kultivierten, schrumpfte seine
Größe. Dämme am Colorado und an anderen Flüssen und
Aquädukte leiten Wasser in die vormals kleinen Städte Las Vegas,
Nevada, Phoenix, Arizona und Albuquerque, New Mexico. Hierdurch konnten
sie zu Metropolen anwachsen.
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Der
Westen
Alaska | Colorado
| Kalifornien | Hawaii
| Idaho |
Montana | Nevada
| Oregon | Utah
| Washington
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Wyoming
Lange Zeit betrachteten die Amerikaner den Westen als die letzte Grenze der Zivilisation. Dabei wurde Kalifornien früher von Europäern besiedelt als die meisten Staaten des Mittleren Westens. Schon einige Jahre vor dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gründeten spanische Priester Missionsstationen entlang der kalifornischen Küste. Im 19. Jahrhundert schlossen sich Kalifornien und Oregon vor vielen anderen östlicheren Staaten der Union an.
Im Westen findet landschaftliche Schönheit im Großformat. Ein großer Teil des Westens ist nur spärlich besiedelt. Die amerikanische Regierung besitzt und verwaltet dort Millionen Hektar unerschlossenen Landes. Die Amerikaner nutzen diese Gegenden zur Erholung, z.B. zum Angeln, Camping, Wandern oder für Bootsfahrten, aber auch gewerblich, z.B. als Weideland, für die Holzfällerei oder den Tagebau. In den letzten Jahren bekamen einige Anwohner, die sich ihr Brot auf bundeseigenem Land verdienen, Probleme mit den Landverwaltern, die gehalten sind, die Nutzung des Landes in umweltverträglichen Grenzen zu halten.
Hawaii ist der einzige Bundesstaat, in dem Amerikaner asiatischer Herkunft die größte Volksgruppe stellen. Seit etwa 1980 haben sich auch zahlreiche Asiaten in Kalifornien niedergelassen. Los Angeles und ganz Südkalifornien sind stark von der großen mexikanisch-amerikanischen Bevölkerung geprägt. Los Angeles, die heute zweitgrößte Stadt der Nation, ist hauptsächlich als Heimat der Filmindustrie bekannt. Durch das Wachstum von Los Angeles und des „Silicon Valley", einer Gegend in der Nähe von San Jose, wurde Kalifornien zum bevölkerungsreichsten Bundesstaat. Vielleicht bedingt durch den Zuzug vieler Westler aus anderen Regionen, sind die Städte im Westen für ihre Toleranz bekannt und dem Leben nach dem Motto „leben und leben lassen".
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Welche
Art von Informationsmaterial ist erhältlich?
CD: Dokumente
mit diesem Symbol finden Sie im vollen Text auf der About the USA
CD-ROM.
Lehrer erhalten diese CD-ROM auf Anfrage beim Information Resource Center
des U.S. Konsulats in ihrer Nähe..
L:
Dokumente mit diesem Symbol sind sowohl in Deutsch, als auch in anderen Sprachen erhältlich, z.B. in Arabisch, Chinesisch, Französisch, Spanisch, Persisch oder Türkisch. |